Mittlerweile snd wir schon wieder eine ganze Weile zu Hause und es wird Zeit für ein Fazit.
Die Hotels: Wie üblich sind wir in den bekannten Hotelketten geblieben. Allerdings ging das nur bedingt, da wir ja recht viel in den Nationalparks waren, und deswegen in den Parks übernachtet haben. Natürlich sticht das Cosmopolitan wegen des Ausblicks absolut hervor, ansonsten ist es ein Themenhotel wie jedes andere auch. Im Aria haben wir uns sehr scher gefühlt, aber das war wohl auch dem „besonderen“ Gast geschuldet. Die Furnace Creek Ranch war durchaus schon mal besser, aber das schiebe ich jetzt einfach mal auf den Personalmangel überall. Ich mag auch de Pioneer Lodge am Zion, und für 90$ war die Travellodge in Kanab absolut okay.
Heute ist dann doch leider der letzte Urlaubstag. Wir werden gegen Nachmittag fliegen, bis dahin ist noch ein bisschen Zeit. Nachdem die Koffer gepackt sind und das Gewicht gut verteilt wurde, machen wir uns auf den Weg. Wir bringen die Koffer zu einem Nebeneingang des Aria und ich hole das Auto, um so nicht mit den Koffern durch den riesigen Komplex und das Parkhaus schleppen zu müssen. Als ich am Nebeneingang wieder ankomme, steht meine Mutter 100 Meter weiter weg. Als ich neben ihr halte, kommt direkt eine Security – Mitarbeiterin angeflitzt und erklärt mir, dass ich hier nicht lange stehen bleiben kann, man sei „sehr nervös“, deswegen müssten wir auch schnell die Koffer in dem Mustang verstauen und losfahren. Meinen Nachfragen, weswegen man nervös sei, weicht sie zunächst aus – dann rutscht ihr aber raus, dass „somebody“ im Hotel sei. Da dämmert es mir – der Secret Service gestern Abend, das hohe Polizeiaufgebot und die aktuellen Nachrichten, nach denen sich sowohl Joe Biden als auch Barrack Obama in Las Vegas aufhalten. Da haben wir also letzte Nacht unter dem gleichen Dach wie Nummer 44 und 46 geschlafen. Um die Security nicht weiter nervös werden zu lassen, fahren wir schnellstmöglich los. Während ich das Auto holen war, hat meine Mutter beobachtet wie Secret Service Beamte die Mülleimer mehrfach gecheckt haben. Frühstücken möchten wir wieder bei Denny’s, so wie auch am 2. Tag.
Natürlich ist es wieder eine riesige Portion, aber da wir teilen, bleibt nichts über.
Trotz des aufregenden Vortags schlafen wir gut und genießen erst mal das Frühstück. Irgendwie hat das Schiff nun erst mal sein Vertrauen bei mir verspielt und ich würde es gerne abgeben. Also fahren wir zunächst zur örtlichen Hertz – Station. Hier ist erst mal niemand, und der junge Mann wird von den Mitarbeitern der angeschlossenen Tuning – Station aus dem Laden gegenüber herbeitelefoniert. Entsprechend ist seine Laune nicht die Beste. Ich erkläre ihm was passiert ist und er guckt sich das Auto an. Man sieht deutlich, dass ich nicht nur Asphalt befahren habe, denn noch immer ist das Trittbrett auf meiner Seite total verschlammt und das Aussehen des kaputten Rads auf der Ladefläche spricht Bände. Das ist aber gar kein Thema. Trotzdem ist er der Meinung, dass ja alles ok sei – schließlich sei das Problem „fixed“ und mit dem Auto kann ich ja schließlich fahren. Ich habe keine große Lust auf Diskussionen, heute geht es ja nur auf dem Highway des Weges und mir ist die Zeit nu auch zu schade. Also holen wir nun einen Teil des gestern ausgefallenen Programms nach und fahren in den „Red Hills Desert Garden“.
Heute steht etwas an, auf das ich mich schon ewig freue: Es soll in die Yant Flat gehen! Dazu habe ich bereits in anderen Reiseberichten viel Gutes gelesen, und auch selbst ein bisschen recherchiert. Nach dem guten Frühstück im Hotel fahren wir also los, die Interstate I15 hoch und durch den Ort Leeds. Man kann von St. George auch aus der anderen Richtung kommend fahren, aber da ist der Anteil der Gravel – Strecke wesentlich länger und soll nicht so gut zu befahren sein. Jedenfalls sind die Ausblicke von unterwegs schon mal phantastisch und machen Freude auf das, was da kommen soll.
Heute haben wir es am Morgen mal nicht ganz so eilig, da wir nur ein kleines Morgenprogramm vor der Fahrt nach Saint George geplant haben. Das Ergebnis ist: Ich schlafe genau 20 Minuten länger. Na immerhin. Wir machen uns fertig, packen die letzten Reste zusammen und gehen frühstücken.
Heute stelle ich mir – wieder mal – den Wecker früh. Ich war zwar schon mal zum Sonnenaufgang am Bryce, aber noch nicht mit Schnee. Wir huschen durch das Bad und waschen uns grob, ehe wir in das Schiff steigen und zum Sunset Point fahren. Dort ziehen wir uns erst mal die Schneeketten unter die Schuhe und dann stapfen wir am Rim entlang. Als die Sonne aufgeht, ist der Blick auf den Canyon eigentlich von überall toll.
Im Prinzip schlafe ich die Nacht so gut wie gar nicht. Die Klimaanlage läuft die ganze Nacht immer wieder, da es recht stickig ist. Aber egal, ich werde das heute bestimmt nicht spüren. Wir frühstücken im Zimmer, da es wegen Corona kein Frühstück im Hotel gibt. Wir bereiten uns auf alle Eventualitäten vor: die Handys sind komplett geladen, in beiden Kameras sind frisch geladene Akkus, Ersatzakkus stecken in den Innentaschen der Jacken, alle Bilder sind gesichert und ich habe Ersatzkarten dabei. Ich habe die eine Kamera mit Normalobjektiv und Weitwinkel, meine Mutter die kleine Kamera mit zwei Objektiven gut verpackt im Rucksack. Die Powerbank ist auch voll geladen dabei – so kann eigentlich nichts schiefgehen. Wir bringen die Koffer ins Auto und bewundern auf dem Parkplatz diese „Don’t loose you shit“ – Leine.