26.12.2021 Ausflug in den Red Rock Canyon und ein bisschen ins „Städtchen“

Wie üblich in den ersten Nächten des Urlaubs werden wir früh wach. Zur Sicherheit habe ich mir den Wecker gestellt, da ich den Sonnenaufgang vom Balkon aus nicht verpassen möchte. Noch ist es dunkel, und so kann ich mich erst mal in Ruhe im Bad fertig machen und duschen, ehe ich meine Kamera auf den Balkon stelle.

Es wird langsam immer heller, und ich genieße den Anblick vom Balkon. Jede Sekunde sieht ein bisschen anders aus und ich schieße unzählige Bilder.

So langsam werden wir hungrig und beschließen, die inkludierten 50$ nun mit einem Frühstück im Zimmer komplett aufzubrauchen. Ich rufe also beim Zimmerservice an. Die Bandansage einer Frau mit rauchiger Stimme verspricht, mir alles zu besorgen was ich möchte – das klingt ja echt viel versprechend. Ich möchte gar nicht allzuviel, nur ein Frühstück. Nachdem ich die üblichen Fragen beantwortet habe (Toast? How many eggs? Sunny side up? Scrambled….?Coffee, juice, ?) gehe ich noch mal kurz raus um der Sonne weiter beim Aufgehen zuzugucken.

Kurz danach klopt es an der Tür, und eine junge Frau rollt einen Tisch herein mit dem Frühstück – die riesige Portion reich locker für uns beide. ALso setzen wir uns erst mal hin und frühstücken gemütlich mit Blick über Las Vegas.

Mir war durchaus klar dass das Frühstück hier im Zimmer nicht günstig ist – aber die Gratuity plus Service Charge finde ich schon krass – besonders da davon nix auf der Karte stand – zumindest nicht so, dass ich es gefunden hätte. Ja nü, hat die Gute halt zweimal gut Tip bekommen.

Nach dem Frühstück packe ich meine Sachen auf dem Balkon zusammen. Wir steigen in den Fahrstuhl und es ist ein bisschen wie das Aufeinanderprallen mehrer Welten hier drin: Wir beide mit unseren Wanderklamotten. Ein Mann in Sportkleidung mit Wasserflasche, der auf der Etage mit dem Fitnessraum aussteigt. Und ein – äh, sagt man dazu Pärchen? Also er trägt Jeans, bis zur Brust offenes Hemd und so ein modernes Sakko mit Aufdruck. Sie High Heels mit Strass und ein komplett strassbesetztes Kleid, das einen (mit hautfarbenem Stoff unterlegten) Ausschnitt bis zum Bauchnabel hat. Die Gesichter der beiden kann ich nicht erkennen. Nein, nicht wegen der (eigentlich obligatorischen) Masken, sondern weil die zwei die ganze Zeit knutschen – und das geht schließlich mit Maske nicht. Als die beiden sich allerdings dann im Erdgeschoss trennen und jeder in eine andere Richtung verschwindet, brauche ich n bisschen um zu begreifen…. Aber ok, Hauptsache sie hatten ihren Spaß 🙂

Wir steigen in das Schiff und fahren in Richtung Red Rock Canyon. Unterwegs genießen wir die etwas wärmere Luft und die Tatsache, in den USA UND am Anfang des Urlaubs zu sein.

Vor dem Abzweig zum Red Rock Canyon halten wir für ein paar Bilder.

Am Kassenhäuschen des Parks erstehe ich direkt einen Jahrespass. Der wird sich schon in diesem Urlaub rentieren – und Frank und ich planen ja auch einen USA – Urlaub. Der Ranger an der Kasse freut sich richtig, wieder Touristen aus Deutschland zu haben und begrüßt uns überschwänglich. Es ist ein schönes Gefühl so willkommen zu sein.

Wir steuern als erstes das Besucherzentrum an und schauen, ob alles geöffnet ist. Außerdem hole ich ein paar Kleinigkeiten und kaufe Briefmarken.

Wir fahren auf der Einbahnstraße durch den Park Richtung Calico Hills. Hier laufen wir ein Stück an den Sandsteinen vorbei.

Nach einer guten Stunde kehren wir wieder um und setzen uns ins Auto um Richtung Calico Basin zu fahren. Ich würde gerne versuchen diesen Trail zu gehen, bin mir aber nicht sicher, wie weit meine Mutter heute mitkommt. Sie ist auf ebener Strecke absolut fit, hat aber nach einem Knöchelbruch auf unebenem Gelände viel Angst und sorgt sich, den Hang hinunter zu fallen. An manchen Tagen kann sie dagegen über Stock und Stein laufen, als wenn das alles eine breite, asphaltierte Straße wäre.
Wir parken auf dem Parkplatz und ziehen los. Der Weg ist erst mal noch ganz angenehm und führt an beeindruckenden Sandsteinformationen vorbei.

Allmählich wird der Untergrund unebener, es geht neben einem Bachbett so einen Meter hoch, man muss schon schauen wie man die Füße setzt. Ich helfe meiner Mutter, die das mit Bravour schafft aber merke dabei, dass heute nicht de richtige Tag für solche Strecken ist. In der Ferne sehen wir, dass der Trail noch mal gut ansteigt und eigentlich komplett über Sandstein verläuft – ich weiß wie gut das haftet, meine Mutter lernt es gerade theoretisch. Aber irgendeine Ecke in ihrem Kopf sagt: „nix, das ist mir alles zu anstrengend, gibt es nicht“ – und so bietet sie mir an, den Weg allein zu gehen. Das mache ich natürlich nicht, denn ich wäre bestimmt zwei Stunden unterwegs hin und zurück. Also gehen wir wieder zum Auto zurück und genießen die andere Sicht auf die Steine als auf dem Hinweg.

Das Schiff ist schnell gefunden, und wir fahren weiter.

Es wird zunehmend windiger, so dass wir an den anderen Aussichtspunkten nur jeweils kurz anhalten und auch nicht mehr groß laufen. Kurz vor dem Ende des Parks meint meine Mutter dann, dass sie sich nun auf „einen Trip in das Städtchen“ freut und auch so langsam Hunger bekommt. Also folge ich gern ihrem Wunsch und fahre Richtung Fashion Show Mall. Unser erster Weg führt uns in den Food Court und zu Panda Express, wo wir natürlich Orange Chicken bestellen.

Heute kann ich dann auch meine Bestellung abholen, so dass auch das erledigt ist. Wir schlendern noch ein bisschen herum, kaufen aber nicht viel ein.

Am späten Nachmittag entscheiden wir uns dann, wieder ins Hotel zu fahren und den Sonnenuntergang zu beobachten.
Wir kommen rechtzeitig wieder im Zimmer an – jetzt haben wir auch ein Bier dabei, das wir bei CVS gekauft haben.

Die Musik der Fontänenshow hören wir hier nur sehr leise, aber auch ohne Musik ist der Ausblick unbezahlbar schön. Wir ziehen uns warm an, da es abends doch recht kühl wird – ich hätte echt nicht gedacht, dass ich mal in Las Vegas frieren muss, ist aber im Winter in der Wüste natürlich so.

Wir gehen den Strip entlang nach Norden und biegen in die Fashion Show Mall ein.

Ohne Ziel schlendern wir hier herum und bewundern die Shops mit ihren ganzen Angeboten.

So langsam bekommen wir wieder Hunger. Da ich ja im Dezember Geburtstag hatte, habe ich für diesen Monat noch einen 2 – für 1 Gutschein im Hard Rock Café. Also laufen wir auf der anderen Seite des Strip wieder zurück, vorbei am Cosmo zum HRC.

Wir bestellen jede ein Local Beer und diskutieren lange mit der Kellnerin um das 2 für 1. Uns ist nämlich klar, dass eine normale Portion von der Speisekarte reicht, und so wollen wir uns das 2. Gericht einpacken lassen. Sie meint es aber gut mit uns und empfiehlt uns alle möglichen leckeren Gerichte, die wir aber ablehnen – es wäre echt zu schade, wenn das dann weggetan wird. Letzten Endes entscheiden wir uns für Rippchen und Mac ’n Cheese zum Mitnehmen.

Wie erwartet (und bekannt) ist das Rippchen super, und das Bier auch echt lecker. Wir stöbern noch durch den Shop und besuchen nebenan Red, ehe wir zurück zum Hotel gehen.

Hier erleben wir dann, wie eine völlig aufgelöste Frau mit einem Polizisten spricht, scheinbar hat es Handgreiflichkeiten gegeben. Wir hören während wir auf den Fahrstuhl warten, wie der Polizist ihr rät, die Nacht weg von ihm zu verbringen, da er bei einem erneuten Anruf beide verhaften müsse. Sie stimmt tränenüberströmt zu und geht gesenkten Kopfes Richtung Ausgang. Die Arme, hoffentlich kommt sie gut unter!
Unser Fahrstuhl kommt und wir fahren ein wenig gedrückt auf unser Zimmer, drücken der Frau fest die Daumen und gehen nach einem Absacker auf dem Balkon ins Bett.

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