06.01.2022 Botanischer Garten in St. George, Vegas, Baby! Neues Auto und Hubschrauberflug

Trotz des aufregenden Vortags schlafen wir gut und genießen erst mal das Frühstück. Irgendwie hat das Schiff nun erst mal sein Vertrauen bei mir verspielt und ich würde es gerne abgeben. Also fahren wir zunächst zur örtlichen Hertz – Station. Hier ist erst mal niemand, und der junge Mann wird von den Mitarbeitern der angeschlossenen Tuning – Station aus dem Laden gegenüber herbeitelefoniert. Entsprechend ist seine Laune nicht die Beste. Ich erkläre ihm was passiert ist und er guckt sich das Auto an. Man sieht deutlich, dass ich nicht nur Asphalt befahren habe, denn noch immer ist das Trittbrett auf meiner Seite total verschlammt und das Aussehen des kaputten Rads auf der Ladefläche spricht Bände. Das ist aber gar kein Thema. Trotzdem ist er der Meinung, dass ja alles ok sei – schließlich sei das Problem „fixed“ und mit dem Auto kann ich ja schließlich fahren. Ich habe keine große Lust auf Diskussionen, heute geht es ja nur auf dem Highway des Weges und mir ist die Zeit nu auch zu schade.
Also holen wir nun einen Teil des gestern ausgefallenen Programms nach und fahren in den „Red Hills Desert Garden“.

Meine Mutter ist ein großer Blumen- und Pflanzenfan und interessiert sich auch für Pflanzen, die es bei uns nicht gibt. Der Garten liegt wunderschön oberhalb des Ortes und man hat einen tollen Blick über St. George und die Landschaft unter sich (nur ich hab davon kein Foto gemacht…).

Wir schlendern hier über über gut ausgebaute Wege, vorbei an interessanten Pflanzen.

Es gibt sogar versteinerte Dinosaurierspuren. Ich kann mir die zeitlichen Dimensionen gar nicht vorstellen, wie alt diese Spuren sind und bin komplett fasziniert.

Wir schlendern weiter. Und in der „Chocolate Flower“ finde ich direkt eine neue Lieblingsblume so als Schokoladenfan.

Witzig finde ich den „Schwiegermuttersitz“, das möchte ich niemandem zumuten.

Es gibt noch einen kleinen Bereich mit Unterwasserpflanzen und -tieren. Der ist auch sehr schön gestaltet.

Von hier aus fahren wir, um eine Kleinigkeit zu essen noch in den Bereich mit den Geschäften und Restaurants. Wir genehmigen uns noch einen Frozen Yoghurt, ehe es dann leider schon zur letzten Station der Reise geht: wieder nach Las Vegas.

Normalerweise ist es ja schon ein mulmiges Gefühl, wenn man alles im Auto zusammenpackt um es abzugeben. Heute möchte ich das Auto erst mal nur abgeben und etwas anderes haben. Bei der Einfahrt ins Parkhaus geraten wir an einen sehr netten Herrn, der direkt meint, dass alles „No problem“ sei und wir bestimmt ein neues Auto bekämen. Wir sollen den RAM leerräumen und das Gepäck bei ihm stehen lassen. Das machen wir natürlich gerne. Dummerweise verliert meine Mutter dabei ihre Sonnenbrille und muss die nächsten Tage ohne klarkommen, denn so schnell wird sie keine neue in ihrer Sehstärke bekommen. Im Büro von Hertz fragt der Mitarbeiter mich, was für ein Auto ich gerne hätte, aber das ist mir eigentlich egal. Wir wollen ja nur noch hier in der Stadt unterwegs sein, da brauche ich kein Schiff mehr. Und dann habe ich doch eine Idee: „What about a sports car? A Mustang would be great!“ Alles im Büro lacht, meine Mutter schaut mich strafend an. Ja nu, warum soll ich denn nicht danach fragen? Mehr als ihn nicht bekommen kann ja nicht passieren. Und preislich tun sich diese Autos bei der Anmietung auch nicht so viel. Noch immer lachend sagt der Mann, ich solle zu Parkplatz 244 gehen, da stehe mein Auto. Je näher wir diesem Platz kommen, um so breiter wird das Grinsen in meinem Gesicht, denn hier stehen tatsächlich die Sportwagen. Und dann fange ich einfach nur an zu lachen, als ich unser Auto für die nächsten 48 Stunden sehe:

YESSSS! die haben mir tatsächlich einen Mustang gegeben! Wie genial ist das denn bitte?? Meiner Mutter bin ich glaub ich grad ein bisschen peinlich, da ich mich schon sehr offensichtlich freue, aber ich kann grad nicht anders. So hat das ganze Drama nun doch noch ein absolut gutes Ende. Wir holen das Gepäck ab bei dem netten Mann von der Einfahrt und geben ihm einen Tip fürs Aufpassen, auch den Mitarbeitern im Büro zeigen wir unsere Dankbarkeit durch ein paar Scheine.
Nun haben wir noch eine Verabredung mit der Freundin einer Freundin. Meine Freundin hat sich ein bestimmtes Utensil gewünscht, dass es in D nicht zu kaufen gibt, und ihre Schulfreundin, die nun in Las Vegas lebt hat es ihr gekauft. Wir fahren fliegen mit unserem Pferdchen quer durch Las Vegas nach Norden. Die Adresse lässt sich gut finden und wir parken in der Auffahrt. Lan Chau bittet uns herein in das riesige Haus und stellt uns ihre beiden Kinder vor. Wir setzen uns und plaudern ein wenig auf Deutsch. Sie ist sehr froh, mal wieder Deutsch reden zu können, wobei man nach den vielen Jahren schon ein bisschen einen amerikanischen Akzent hört. Ihr Mann spielt im Garten mit dem total niedlichen Hundewelpen und kommt nach einiger Zeit auch dazu. Wir wechseln dann zur englischen Sprache, da er Amerikaner ist. Nach einer überaus angenehmen Stunde müssen wir uns verabschieden, da wir für heute noch ein riesiges Highlight geplant haben. Aber zunächst müssen wir noch im Hotel einchecken.
Also fahren wir wieder quer durch Las Vegas zum Aria. Dabei fallen uns total viele Polizeiwagen auf, die vor knapp zwei Wochen nicht in der Menge hier waren. Aber Lan Chaus Mann hat ja gesagt, dass der Präsident wegen einer Messe in der Stadt sei. Im Aria angekommen möchte ich meinen Zimmerschlüssel auf dem Handy ausprobieren, und im Aufzug funktioniert er schon mal nicht. Ich konnte im Vorfeld online einchecken und habe im Gegenzug einen elektronischen Schlüssel bekommen. Da ich dringend zur Toilette muss, fahren wir trotzdem nach oben und rollern unsere Koffer gefühlte 10km durch die Gänge des Hotels. An unserer Tür angekommen versuche ich alles mögliche, um in den Raum zu kommen – nichts. Ich werde unruhig, da die Blase fürchterlich drückt, komme aber nicht rein. meine Mutter schlägt vor, dass ich alleine nach unten gehe um alles zu klären, da ich so schneller bin – aber ich fürchte, dass wir eventuell vor dem falschen Zimmer stehen und dann noch mal mit dem komplett wechseln müssen. Also rollern wir wieder zurück, ich flitze so schnell es geht zur Toilette und gehe dann ganz entspannt zur Rezeption. Hier erfahre ich, dass die Zimmernummer stimmt, aber das System mit dem Handy als Türöffner so seine Tücken habe. Mit zwei Schlüsselkarten ausgestattet fahren wir wieder zurück zum Zimmer – ok, zweimal hätten wir uns den Weg mit Koffern sparen können. Wir bringen nur schnell die Koffer auf das Zimmer und überlegen wie wir nun am schlauesten zu unserem nächsten Ziel kommen: Der Strip ist vollgepackt mit Autos, das hält auf. Also entscheiden wir uns zu Fuß zu gehen. Anfangs ist der Weg noch altbekannt, den Strip runter. Aber je weiter wir kommen, um so einsamer wird es und um so komischer sind die Gestalten. Da wir knapp in der Zeit sind, rufe ich an und sage Bescheid, dass wir etwas später kommen. Uns ist schon was mulmig, aber richtig ängstlich sind wir nicht. Erleichtert sehen wir dann aber doch das Schild auftauchen:

Wir gehen direkt durch zum Check – In, wo man uns beruhigt wegen der fortgeschrittenen Zeit. Wir werden gewogen, müssen noch einiges an Papierkram unterschreiben und sollen uns dann hinsetzen. Wir sehen uns noch im Shop um, aber kaufen erst mal nichts. Ich habe extra für den Flug eine Hülle für das Objektiv mitgenommen, um es an die Scheibe halten zu können ohne störende Lichtreflexe. Aber während ich die Hülle überziehen will, reißt sie kaputt und ich werfe sie genervt weg. Gut, dann muss es eben ohne gehen.
Relativ schnell werden wir aufgerufen und gehen mit unserem Piloten, Jacobi, zum Hubschrauber. Scheinbar habe ich den Hubschrauber – Fluch nun überwunden. Jacobi teilt uns nun ein, wo wir sitzen sollen und wir haben unfassbares Glück: Da die anderen vier eine Familie sind, sollen wir alle zusammenbleiben – heißt also, dass die 4 nach hinten sollen und wir beide neben dem Piloten sitzen dürfen. MEGA!

Kurz nachdem wir in dem Hubschrauber sitzen gibt es noch ein paar Sicherheitsinformationen und dann heben wir auch schon ab. Aber erst mal fliegen wir noch den Runway entlang.

Aber dann geht es auch schon steil nach oben und wir fliegen auf den Strip zu. Die Blicke und Ausblicke sind absolut fantastisch, wir genießen jeden Augenblick. Es geht auf der östlichen Seite des Strips hoch bis ungefähr zum Strat, wenden dort und fliegen westlich des Strips zurück.

Die Zeit rast nur so, wir fliegen schon wieder zurück zum Ausgangspunkt. Eigentlich müsste jede Sekunde halb so schnell verstreichen, da dieser Flug so unfassbar schön ist.

Nach der Landung werden noch Bilder von uns vor dem Hubschrauber gemacht. Für meine Mutter war es der erste Hubschrauberflug überhaupt, sie war vorher nur ein bisschen nervös und hinterher richtig happy.

Wir kaufen uns im Verkaufsraum jede noch einen Magneten mit dem Hubschrauber vor dem Strip. Da das Las Vegas Sign direkt gegenüber ist, gehen wir dort noch mal hin. Nachdem ein paar wenige Leute vor uns ihre Bilder gemacht haben, fotografiere ich das Sign ohne Menschen. Der arme Mensch, der dort steht und gegen Geld Leute vor dem Schild fotografiert, bietet uns auch an, Bilder zu machen. Ich gebe ihm meine Kamera, und er macht einige Fotos von uns. Dann gebe ich ihm einen Tip, über den er sich sehr freut, und wir gehen langsam weiter.

Doch eigentlich würden wir den Rückweg gerne mit dem Taxi fahren, also rufe ich die Taxizentrale an. Ich habe dort keine echte Person am anderen Ende, sondern einen Automaten dem ich erzähle dass ich am Las Vegas Sign am Las Vegas Boulevard stehe und vertraue darauf, dass ein Taxifahrer dies findet. Wir laufen noch ein bisschen dort rum, stehen aber eigentlich am Parkplatz und warten. Und warten. Und warten. Nach 20 Minuten kommt ein Anruf eines Taxifahrers der mich fragt wo ich denn sei – äh, ich stehe hier direkt am Parkplatz des weltberühmten Signs, aber wo ist er? Er sei am 7-11 und suche uns. Aber wir sehen weit und breit kein 7-11. Irgendwie reden er und ich komplett aneinander vorbei und er versteht gar nicht wo wir sind. Ich verstehe nicht wie das unklar sein kann. Nach 5 Minuten Diskussion lege ich auf und wir beschließen zu Fuß zu gehen. Er ruft 5 Minuten später noch mal an, wo wir denn blieben? Wieder versuche ich dem armen Mann zu erklären dass wir am South Las Vegas Boulevard sind, kurz hinter dem Welcome to fabulous Las Vegas Sign. Er wiederum spricht von Gebäuden, die hier garantiert nicht sind. Irgendwann sage ich ihm, dass wir nun laufen werden und lege auf. Er ruft zwar noch mehrfach an, aber ich nehme das Gespräch schon nicht mehr an. Dann halt zu Fuß! Diesmal gehen wir auf der Seite der Hotels und gucken uns hier mal die Fassaden genauer an.

Es dauert natürlich seine Zeit, aber wir kommen dann halt auch irgendwann wieder beim Aria an.

Wir bewundern den beleuchteten Springbrunnen und die Kunst am Eingang bzw. die Weihnachtsdekoration ehe wir erledigt in die Betten fallen.

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