01.01.2022 Ein Vormittag bei gutem Wetter in Zion, Kolob Terrace und Weiterfahrt nach Kanab

Wir werden wieder relativ früh wach. Ich gehe in die Lobby, und hole das Grab ‘n Go Frühstück.

Frühstücksburger

Der Burger schmeckt nicht besonders, füllt aber erst mal den Magen. Seit wir die Zusage für die Wave haben, haben wir überlegt hier in Sprindale eine Nacht eher abzureisen und direkt in Kanab zu schlafen, um die kürzere Anreise zu haben. Bisher wurde ich immer vertröstet, dass ich bei booking wegen der Umbuchung nachfragen müsse, aber die App verwies mich immer wieder auf das Hotel. Ja nun scheint die aktuelle Mitarbeiterin in der Lage zu sein, unsere Buchung zu kürzen. Wir packen also zusammen und checken aus. Früh parken wir am Visitor Center und bekommen noch einen Parkplatz.
2018 habe ich mir aus dem Zion einen Thermosbecher mitgebracht, der allmählich deutliche Abnutzungserscheinungen zeigt. Deswegen suche ich heute in den Läden nach einem neuen Becher, um den Alten entsorgen zu können. Leider finde ich nichts in der Art und so landen wir schlussendlich bei den Outfittern. Meine Sonnenbrille muss endlich ersetzt werden, da die dunke Beschichtung sich dermaßen ablöst, dass ich quasi nichts mehr sehe. Außerdem erstehe ich ein paar Überzieher für die Schuhe, um bei Schnee und Eis besseren Grip zu haben. Heute werde ich die allerdings wohl nicht brauchen, da wirklich tolles Wetter ist.
Wir gehen in den Park, vorbei an einem quasi noch schlafenden Ranger. Ob er wohl zu heftig in das neue Jahr gefeiert hat?
Wir steigen in den Bus und fahren wieder zum Court of the Patriarchs.


Heute wollen wir auch hier ein bisschen laufen und queren die Straße, um den Sandbench Trail zu gehen.
Da hier alles so schön aussieht, brauchen wir für die paar Meter echt lange, aber wir haben ja schließlich Urlaub.

Auf der anderen Seite der Brücke ist Eis auf dem Weg, aber wir gehen vorsichtig drum herum.

Die Kakteen im Schnee gefallen uns besonders gut!

Wir gucken noch mal zurück auf die Patriarchen und werfen einen letzten Blick auf den Sentinel.

Nach der nächsten Biegung kommt dann auch die Sonne bis auf den Boden und wir sehen nun Kakteen im Schnee – Wahnsinn, wie diese Wüstenpflanzen den Temperaturunterschied jährlich hier wegstecken!

Uns gefällt der Weg richtig gut, er ist eben und angenehm zu gehen. Am Fluss entlang haben wir tolle Blicke auf den Kontrast von Schnee, Sonne und rotem Felsen.
Kurz vor der Brücke über den Fluss sehen wir dann Deer. Sie suchen nach den grünen Flecken und futtern das Gras dass sih ihnen hier so bietet. Auch alle anderen Spaziergänger hier bleiben ruhig und bewundern die Tiere. Ein Mann knurrt nur, warum man ausgerechnet den Deer Sendehalsbänder umlegt, die seien ja schließlich komplett unwichtig. Ich lass ihn knurren und freue mich über den Anblick.

Wir freuen uns total über den schöönen Spaziergang den Fluss entlang, da wir den beide auch noch nie so gemacht haben. Der Weg war jetzt nicht schwer, aber schön.

Da ich ja gestern die Augenmuschel meiner Kamera verloren habe, wollen wir heute noch mal am Fluss entlang gehen in der Hoffnung, sie wiederzufinden. Ich verstelle nämlich nun ständig beim Fotografieren die Dioptrienzahl des Suchers und wundere mich immer, warum das Bild so “unscharf“ ist. Aber leider werden wir nicht fündig – weder auf dem Boden noch auf einer prominenten Ablagestelle. Aber natürlich genießen wir trotzdem noch einmal den schönen Spaziergang!

Hier brechen immer wieder Eisstücke oder Schneecluster ab und fallen in den mit Eiswasser gefüllten Pool. Das fasziniert uns und einige Familien mit Kindern, die wegen des aufspritzenden Wassers völlig aus dem Häuschen sind.

Mit der Sonne sieht heute alles gleich viel freundlicher aus.

Wir steigen auf dem Rückweg an der nächsten Haltestelle aus und werfen einen Blick von der Seite auf Angels Landing. Ich möchte ja immer noch da hoch, aber eben ein anderes Mal – mit dem Schnee auf dem Weg lass ich das besser.

Es ist einfach wunderschön hier! Die roten Steine, die Sonne und der Schnee – wir könnten hier ewig bleiben und einfach nur genießen.
Essen gehen wir heute direkt am Rand des Zion, in der Zion Brewery. Hier haben Frank und ich 2018 sehr schön auf der Terrasse gesessen – dafür ist es momentan natürlich zu kalt. Hier in Springdale sind alle Restaurants momentan immer recht voll, aber wir bekommen recht zügig einen Tisch. Das Essen ist wieder superlecker!

An den drei Tischen, die mit uns in einer Nische stehen, sitzen Mexikaner. Sie wechseln immer hin und her und nutzen einen Tisch nur, um zu quatschen bzw. die Kinder zum Handy – Spielen zu parken. Wäre je völlig ok, wenn genug Platz wäre, aber so bekommen die hier den einen Tisch nicht besetzt. Die Kellner bitten also höflich darum, dass die Gesellschaft bezahlt und das Lokal verlässt. Dies ruft ein großes Hallo hervor und führt zu langen Diskussionen. Schlussendlich geben die Gäste sich geschlagen, zahlen und gehen. Kurz danach sind die Tische neu besetzt, die Leute haben zum Teil schon 30 Minuten gewartet. Ich kann das Restaurant einerseits verstehen, andererseits ist doch so ein gemütliches Zusammensitzen nach dem Essen auch total schön.

Das ist ein tolles Motto für das neue Jahr!

Es ist noch recht früh am Tag, und wir überlegen kurz, was wir nun machen wollen. Direkt nach Kanab zu fahren wäre uns zu früh, da wir dann nur noch ein paar Stunden Tageslicht hätten. Spontan weiß ich auch nicht, welche Wanderung wir dann noch unternehmen könnten – also bleiben wir erst mal in der Gegend und fahren hoch in Richtung Kolob Terrace.

Je höher wir hier kommen, umso mehr Schnee liegt. Unten in Springdale sind nur die Felsen weiß überpudert, doch mit jedem Höhenmeter kommt der Schnee näher zur Straße und wird immer höher.

Da der Schnee natürlich auch auf der Straße liegt, wird es zunehmend glatter und ich schalte um auf Allrad. Dies hilft, und ich fühle mich beim Fahren weiterhin sicher. An den Hängen des Kolob Peak fahren viele Kinder Schlitten und haben sichtlich ihren Spaß. Für uns hört der Spaß allerdings so langsam auf, denn die Straßenverhältnisse werden immer schlechter und meine Mutter fühlt sich immer unwohler. Also wenden wir hier und fahren langsam wieder zurück.

Einen kleinen Abstecher machen wir allerdings noch: Ich fahre auf den Parkplatz, auf dem wir auch 2018 während unserer Wanderung zur Subway gestanden haben. Hier genießen wir noch einmal den Blick auf den „Backyard“ des Zion, ehe es durch Springdale wieder in den Park geht.

Leider sind an der Brücke mit Blick auf den Watchman alle Parkplätze belegt, so dass wir hier weiterfahren. Dafür halten wir kurz an der Checkerboard Mesa und immer wieder in anderen Parkbuchten. Die untergehende Sonne wirft ein traumhaftes Licht auf die Felsen, wir können uns nicht daran sattsehen.

Kurz nach dem Verlassen des Nationalparks haben wir diesen Blick:

Ich fahre kurz rechts ran und mache noch ein, zwei Bilder und dann geht es weiter. Die Fahrt ist eigentlich ganz easy, allerdings werden die Deer munter und flitzen recht schnell über die Straße. Ich muss ziemlich aufpassen, auch meine Mutter behält den Straßenrand nun gut im Auge und warnt mich, wenn sich die Tiere zeigen.
Wir kommen zum Glück sicher nach Kanab und zu unserer Travelodge. Beim Einchecken unterhalte ich mich ein wenig mit der Frau an der Rezeption, die von Dreamland Safari in den höchsten Tönen schwärmt. Bei sich in der Rezeption hat sie ihre Hündin „Bubbles“, die total verrückt nach Menschen ist und fast alles abreißt, als ich hineinkomme. Es fällt mir natürlich schwer mich loszureißen, aber meine Mutter wartet draußen und zeigt deutlich an, dass ihr a…kalt ist. Widerwillig reiße ich mich los und gemeinsam bringen wir unser Gepäck in das Zimmer und sortieren die Rucksäcke für den kommenden Tag.

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