17.10.2019 Wein, Meer und Pizza – das Weingut Scribe, Point Lobos State Park und ein entspannter Abend

Das Frühstück hier in dem B&B ist wirklich klasse! Ich mag ja sowohl Süßes als auch Herzhaftes am Morgen, deswegen schmelze ich beim Anblick unseres Frühstückstabletts quasi weg. Der Nachteil ist, dass diese kleinen Happen zwar sehr köstlich, aber nicht sehr lange vorhaltend sind.

Nach dem Frühstück treffen wir den Besitzer des Inn. Nun erklärt sich auch, warum es diese Dolci gibt – er stammt aus Italien. Nach einer kurzen Unterhaltung mit ihm setzen wir uns ins Auto und fahren zum Weingut scribe. Ich würde da gern eine Weinprobe inkl. Abendessen machen – auch wenn es sündhaft teuer ist. Zum Glück organisieren sie auch UBER Fahrten, so dass wir nicht den Weg zurück dann laufen müssen. Erst mal schauen wir uns hier ein wenig um. Ich mag Weingüter, besonders im Kaiserstuhl hatten wir da einen wunderschönen Kurztrip. Allerdings gibt es hier Palmen, was natürlich noch viel besser und schöner ist. Ich beginne, mich auf einen genussvollen Abend zu freuen.

Am Restaurant angekommen, ist natürlich noch niemand da. Wir laufen ein wenig über die Terrasse, als eine Mitarbeiterin eintrudelt. Sie erzählt uns, dass die Wine Tastings erst mal ausgebucht seien, außerdem gibt es dazu kein Abendessen sondern nur ein paar kleine Gemüsesnacks. Nach einer festgelegten Zeit von maximal 1,5 Stunden muss man auch gehen. Das habe ich mir definitiv anders vorgestellt. Also wird es heute Abend in Sonoma irgendwo ein Gläschen Wein für mich geben!

So gegen 9 Uhr fahren wir dann weiter unserem heutigen Ziel entgegen. Erst mal fahren wir aber gar nicht so schnell wie es uns lieb wäre, da wir durch den morgendlichen Berufsverkehr müssen. Also haben wir viel Zeit, uns die netten amerikanischen Städtchen auf dem Weg anzuschauen….Kurz vor der Küste fließt der Verkehr schneller und wir kommen zum ersten Ziel: dem Cypress Tree Tunnel.

Wir fahren einmal durch den Tunnel hindurch zum Parkplatz am anderen Ende. Wow, wir sind tatsächlich völlig alleine hier und können ein bisschen die Ruhe genießen. Ich packe die Kamera aus, muss aber erst mal dringend eine Toilette aufsuchen. Vorher kann ich definitiv nicht konzentriert Bilder machen!
Es kommt wie es kommen muss: ich komme von dem Chemieklo wieder und zwei Autos kommen auf den Parkplatz – als kämen sie direkt aus der Vorurteilsschublade gefahren: junge Leute, laute Musik, Drohnen, Deppenzepter äh Selfiesticks, GoPros. Einer steht auf dem Beifahrersitz und guckt aus dem Schiebedach, filmt dabei natürlich. Ich denk nur: „F****, Instajünger! Das kann ja heiter werden!“ Und ja, das wird es auch tatsächlich. Ab jetzt ist es mit der Ruhe direkt vorbei. Lärmend schwärmen sie aus und knipsen mit ihren Handies alles, springen mitten auf die Allee, laufen über die Straße, brüllen sich an, machen gegenseitig Fotos – und interessieren sich echt Null für andere Menschen. Ich atme erst mal tief durch eh ich mich aufrege, es soll ja Personen geben mit denen man reden kann und die einer Bitte nicht abgeneigt sind.
Doch so weit muss ich es gar nicht kommen lassen, denn sie sind relativ zügig an dem ehemaligen Operations Gebäude und lassen die Drohne steigen.
Ich konzentriere mich also auf den Tunnel, mal wieder hin- und hergerissen, ob mir eine Drohne gefällt oder nicht.
Die Allee ist nicht besonders lang, gefällt uns aber trotzdem sehr gut. Wir laufen ein bisschen in und her, machen ein paar Bilder und fahren dann weiter in Richtung Point Reyes.

Da die Straße bis zum Drakes Beach ist geöffnet, also fahren wir da erst mal hin.

Ich muss schon wieder zur Toilette, deswegen gehen wir zu dem Gebäude direkt am Wasser. Das Visitor Center hat geschlossen, der Restaurantbereich auch – aber die Restrooms sind zum Glück geöffnet. Da hier überall Schilder stehen dass die weitere Straße gesperrt sei, entschließen wir uns dazu von hier aus wieder zurück zu fahren.

Kurz bevor wir zum (geöffneten) Visitor Center kommen, sehen wir die Elkherde, die hier frei herumstreift.

Wir sind beeindruckt, so ein Glück zu haben und diese Tiere sehen zu dürfen. Sie ziehen an us vorbei und verschwinden irgendwann aus dem Sichtfeld.
Ich mag ja Visitor Center, da sie immer interessante Informationen bereithalten und es schaffen, diese interessant aufzubereiten. Hier klappt das auch wieder hervorragend!

Leider haben wir keine Seeelefanten gesehen….

Wir wollen noch den Earthquake – Trail laufen. Anfangs ist der noch sehr ruhig und beschaulich, ein deer knabbert neben dem Picknicktisch am Gras….

Der Earthquake Trail informiert über die SanAndreas – Spalte und die Auswirkungen der Plattentektonik.

Nach 300 Metern erreichen wir den berühmten (bestimmt „World’s largest…“ oder so) earthquake fence, der durch ein beben am 18.04.1906 innerhalb einer Minute um 16m auseinander driftete.

Und dann sehen wir tatsächlich unsere erste Schlange! Sie schlängelt sich völlig unbeeindruckt über den Asphalt. Besonders groß ist sie nicht, und auch besonders gefährlich wirkt sie glücklicherweise nicht.

Wir möchten jetzt natürlich wissen, was für eine Schlange das ist und gehen noch mal zurück in das Visitor Center. Der Ranger sieht mich mit der Kamera in der Hand und fragt direkt:“What have you seen?“ Ich zeige ihm das Foto der Schlange und er ist sich direkt sicher dass dies eine junge gopher snake war. Diese Natter kommt in der Gegend recht häufig vor und ist vollkommen ungefährlich für Menschen.

Wir beschließen, nun wieder zurück nach Sonoma zu fahren. Unterwegs halten wir nur einmal schnell an, um dieses niedliche Schulgebäude zu fotografieren.

Unser Inn rüstet sich bereits deutlich für Halloween….

Wir schlendern noch einmal durch den kleinen Ort und genießen die letzten Sonnenstrahlen. In einer Pizzeria setzen wir uns schön an das weit geöffnete Fenster und bestellen eine kleine Vorspeise, Pizza und Wein.

Das Essen ist wirklich super, und so rollen wir dann in Richtung unseres Inns, um die Schmutzwäsche zu holen. Das muss halt auch mal sein, da ich immer Platz im Koffer lasse für neue Klamotten. Also habe ich nicht viel Platz um Sachen mitzunehmen und muss halt waschen.

Aaaaaber was sehen wir direkt gegenüber unseres Inn? Eine Möglichkeit zur Weinprobe…..Und das hatten wir ja eigentlich schon den ganzen Tag vor, oder?

Da die Wäsche auch gleich noch schmutzig ist setzen wir uns in den Garten und studieren die Karte. Holla die Waldfee ist der Wein hier teuer! Nicht nur hier direkt in dieser Weinbar, sondern der gesamte regionale Wein kostet hier in der Gegend richtig viel Geld. Aber egal, wir haben Urlaub.
Meine Mutter bestellt ein Glas Rosé, ich entscheide mich für ein kleines wine – tasting. Das bedeutet dass ich 5 Sorten Wein kredenzt bekomme. Wie üblich von Sekt über leichten Weißwein zum schwereren Rotwein. Da ich normalerweise nicht so viel Alkohol trinke, merke ich direkt das Glas Sekt im Kopf und im Blut. Okay, das wird lustig. Aber egal, wir lassen uns eben Zeit und ich koste mich durch die leckeren 5 Sorten. Da ich normalerweise eher Weißwein trinke schmeckt mir dieser hier auch am besten. Ich beschließe, eine Flasche zu kaufen und im Koffer mit nach Hause zu transportieren. Ich bekomme den Preis des tastings angerechnet, so kostet die Flasche dann nur noch 17 Dollar on top…..

Leicht und beschwingt schwebe ich über die Straße in unser Zimmer. Wir packen schnell die Wäsche zusammen und laufen die paar Blocks zur laundry. Während die Wäsche hier vor sich hin rotiert, gehen wir im Walmart nebenan einkaufen und schlendern so durch.

Etwas später als geplant aber dafür mit der richtigen Bettschwere fallen wir in unser Bett.

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