Wir verbringen die Nacht in Stonehaven, da es nah am Dunnottar Castle liegt. Das Hotel hat auch einen Pub im Erdgeschoss (oder der Pub ein Hotel, je nach Sichtweise) und so müssen wir zum Frühstück nur die Treppe runtergehen. Im Frühstücksraum liegt dann das Menu aus:
Ich entscheide mich für die Eier auf Toast, die deftigen Optionen sind mir einfach zu viel bzw. zu reichhaltig. Daher bin ich auch noch nicht so ganz satt, als wir kurz danach losfahren. Zuerst geht es Richtung Balmoral, der Sommerresidenz der Queen. Vom Parkplatz aus überquert man erst eine Brücke, ehe man durch einen Giftshop geht, an dessen Ende man den Eintritt für das Schloss zahlt.
Man kann die 10 Minuten zum Schloss zu Fuß gehen oder mit einem Shuttle fahren. Martin nimmt das Shuttle, wir anderen drei laufen.
Da das Shuttle noch nicht da ist, haben wir ein wenig Vorsprung und kommen vor den anderen Touristen am Schloss an. Das nutzen wir natürlich für Aufnahmen ohne Leute im Bild.
Nachdem das Shuttle angekommen ist, gesellen sich einige Leute zu uns auf den Rasen und genießen genau wie wir den Anblick. Der Ballsaal darf besichtigt werden, und so lassen wir uns die Gelegenheit nicht entgehen, einmal den Fuß in ein echtes Schloss zu setzen.
Leider darf im Ballsaal nicht groß fotografiert werden, so dass wir nur die Tapete im Korridor ablichten. Allerdings ist der Ballsaal nicht ganz so groß, wie ich ihn mir vorgestellt habe und mit vielen Aufstellern in eine Ausstellung verwandelt.
Wir machen Pause im Café auf dem Gelände, in dem man hervorragend und günstig Snacks bekommt.
Da wir um 14 Uhr einen Termin zur Besichtigung einer Whiskydestille haben, fahren wir weiter und durchqueren den Cairngorms Nationalpark. Leider haben wir nicht genügend Zeit, um auszusteigen und uns umzusehen. So entsteht nur ein Bild aus dem Auto heraus.
In der Whiskybrennerei angekommen, haben wir noch ein paar Minuten zeit, ehe die Führung losgeht. Frank und ich interessieren uns wenig für Whisky und ich habe auch noch keinen gefunden der mir schmeckt. Martin kennt sich hier viel besser aus und hat bewusst eine Destille aus dem Bereich Speyside herausgesucht, da die Whiskies hier sehr mild sein sollen. John, unser Führer, macht seine Sache sehr gut. Er erzählt geübt ohne gelangweilt zu wirken und schafft es, den ganzen Vorgang sehr spannend darzustellen.
Schon das Wasserrad auf dem Hof hat eine Bedeutung: Der Whisky wird nur mit dem Wasser hergestellt, das dort von den Berghängen hinunterfließt, durch die Moore durch und sich im Brunnen auf dem Gelände sammelt. Wenn der Brunnen voll ist, dreht sich das Wasserrad – ist wenig Wasser drin, steht es still. Normalerweise ruht die Produktion zwei Wochen im Sommer, da dann alle Wasservorräte aufgebraucht sind. Letztes Jahr ruhte die Produktion zwölf Wochen. Und nun, Ostern, steht das Rad auch wieder still. Wir hoffen also auf viel Regen heute, damit es morgen Whisky gibt.
Die Führung ist auf gut zwei Stunden angesetzt und echt interessant. Endlich verstehe ich, wie Whisky (und Bier) hergestellt werden. Unser Guide lebt für den Whisky und hat eine tolle Art, die Vorgänge hier unterhaltsam zu erklären.
Ein Gruppenfoto vor einer Brennblase. Unglaublich, dass Glenfarclas nur eine „kleine“ Whiskybrennerei ist, die einen Bruchteil der großen, bekannten Marken herstellt.
Die Führung ist auf jeden Fall sehr interessant und informativ. Dass der Betrieb nicht riesengross und eher familiär ist, merkt man hier auf Schritt und Tritt. Anschließend geht es noch in einen den Lagerkeller, in dem auch andere Brennereien ihre Fässer lagern.
Und natürlich wird am Ende auch Whisky zur Verkostung angeboten. Aber leider kann ich mich noch immer nicht für dieses Getränk erwärmen, auch die mildeste Sorte ist mir zu scharf. So freut sich Holger über ein weiteres Glas des 12 Jahre alten Glenfarclas.
Anschließend fahren wir (bzw. Frank, ich kann nach dem einen Glas Whisky nicht mehr fahren) nach Elgin, da hier eine Woolmill ist, in der man die schottischen Schafbekleidungsprodukte günstig kaufen kann. Ich mag zwar die Pullover aus Cashmere und Wolle, aber auch die bereits günstigeren Preise sind mir noch zu teuer. So geht es auch den anderen und wir fahren weiter ohne etwas gekauft zu haben.
Gegen Abend erreichen wir Inverness, wo wir in einem Bed & Breakfast für eine Nacht bleiben. Das Haus ist sehr schön und groß, es gibt einige Gästezimmer. Das Frühstück für den nächsten Morgen suchen wir uns auf einer kleinen Karte aus und gehen dann Abendessen. Wir haben keine Lust mehr, in die Innenstadt zu fahren und bleiben daher in der Nähe und essen im Clubrestaurant eines Golfplatzes. Da wir von dem langen Tag recht müde sind, gehen wir früh schlafen.