20.07.2018 Mount Rainier Nationalpark

Wir stehen recht früh auf, da wir heute möglichst viel Zeit im Park verbringen wollen. Nach einem Frühstück aus Bagel mit Creamcheese und Kaffee fahren wir in den Park hinein. Wie bereits gestern können wir hier alle paar Meter anhalten um die Landschaft zu genießen.

Am Visitor Center in Paradise angekommen gehen wir einmal hinein und sehen uns um. Ich schicke noch eine WhatsApp nach Hause, dann machen wir uns auf den Weg zum Reflektion Lake. Am Parkplatzrand liegt noch Schnee.

Der Weg ist recht schlammig, und es sind noch einige Stücke verschneit.

Da wir nur langsam vorankommen und immer wieder ausrutschen, drehen wir nach einem Kilometer um.

Wieder im Visitor Center erfragen wir, wo es wohl schon Wildblumen gibt und erfahren, dass es dafür zu früh im Jahr ist – und das Ende Juli. Da ja zum Teil noch Schnee liegt, war es bisher zu kalt. Auf dem Skyline Trail könnte es sein, dass schon einige Blumen zu sehen sind.

Also machen wir uns auf den Weg. Zuerst geht es in Richtung der Myrtle Falls.

Der Blick auf den Berg ist heute auch wieder superschön, nur ein paar Wölkchen sind am Himmel.

Blick zurück in Richtung Parkplatz.

Kurz vor den Myrtle Falls entdecken wir auf einem Felsen diese Murmeltiere beim Spielen.

Die Myrtle Falls gefallen uns richtig gut, sie rauschen ganz schön über die Steine.

Wir laufen weiter dieses Teilstück des Skyline Trails entlang. Schon kurz nach den Wasserfällen teilt sich der Weg, links zweigt der Golden Gate Trail ab. Wir bleiben auf dem Skyline Trail und biegen rechts ab. Ab hier sind wir fast alleine unterwegs.

Wir biegen auf den Fourth Crossing Trail ab und gehen zurück in Richtung Vistor Center, da wir so allmählich hungrig werden.

Mittlerweile ist es ziemlich voll geworden, die Autos parken schon weit hinter dem Visitor Center die Straße entlang runter.

Im Visitor Center holen wir uns ein Stück Pizza und etwas zu trinken.

Danach schlendern wir noch durch den Gift Shop, und ich erstehe Blueberry – Lakritz als Mitbringsel und Popcorn zum Kaffee. Wir kommen mit einem netten amerikanischen Ehepaar ins Gespräch, das uns von seinen Reisen nach Europa vorschwärmt.

Nach der Stärkung laufen wir noch ein Stück des Nisqually Vista Trails.

Hier finden wir nun unsere ersten Wildblumen – Wiesen. Ich hatte mir dies zwar anders vorgestellt, da ich im Internet vorher traumhafte Bilder der Mazama Ridge gesehen habe, aber es geht halt noch nicht. Auch dieser Blumenteppich ist absolut toll und ich knipse mich ein wenig fest.

Da meine Mutter ihre Wanderstöcke zu Hause vergessen hat, beschließen wir nach Ashford zu fahren, um dort ein Paar zu kaufen – wir möchten ja noch mehr in diesem Urlaub wandern.

Wir wollen uns kurz im Gateway Inn frisch machen – und stellen beim Ankommen fest, dass alle Türen offen stehen, aber niemand zu sehen ist. In unserem Zimmer riecht es irgendwie nach Alkohol. Wir gehen zur Rezeption und fragen was das soll, schließlich haben wir Wertsachen im Zimmer und alle Türen sind von der Hauptstraße aus gut einsehbar. Während wir im Zimmer waren, hat sich niemand der Mitarbeiter auch nur annähernd blicken lassen. Es wäre ein Leichtes gewesen, aus andern Zimmern Sachen mitgehen zu lassen. Der Chef holt das Zimmermädchen – und uns ist sofort klar, woher der Alkoholgeruch im Zimmer kam. Holla die Waldfee, die Gute riecht wie eine ganze Bataillon Schnapsflaschen. Und entsprechend redet sie auch. Sie entschuldigt sich, der Chef entschuldigt sich, es käme nicht mehr vor. Wir beschließen aber, morgen die Wertsachen lieber mitzunehmen und im Auto zu lagern. Ist wahrscheinlich sicherer.
Unterwegs fasziniert mich diese alte Tankstelle:

In Ashford gehen wir in das Outdoor – Geschäft und sie kauft sich ein paar vernünftige Wanderstöcke, die wir im Ashford County Park direkt ausprobieren. Die Wege hier sind zwar meist flach, aber es gibt ein paar kleine Steigungen und so können wir uns an die perfekte Einstellung herantasten.

Da das Mittagessen schon eine ganze Zeit her ist, beschließen wir nun Essen zu gehen. Am Abend vorher haben wir ein Restaurant gesehen, in dem es das „Rainier“ Bier vom Hahn gibt, und es standen eine Menge Autos davor. Das haben wir als Empfehlung gewertet und überlegt, nun hineinzugehen.

Als wir in das Restaurant kommen, ist es drin recht leer und eisekalt. Wir werden an einen Platz geführt und bekommen die Speisekarte. Zusätzlich zählt die Kellnerin noch die Tagesgerichte auf, und wir entscheiden uns beide für das „Prime Rib Steak“. Der Salat dazu kommt direkt, ist recht kalt aber sehr lecker. Im Gegensatz zu dem folgenden Hauptgericht. Wir haben das Fleisch unblutig bestellt, allerdings läuft schon beim ersten Schnitt Blut aus dem Fleisch, die Pommes sind laff und der Brokkoli extrem – äh – bissfest bis roh. Wir reklamieren, das Fleisch wird in die Küche gebracht und noch einmal gegrillt, in der Zwischenzeit mühen wir uns an den Beilagen ab. Als das Steak zurückkommt, ist es zwar ein bisschen mehr gegrillt, aber für uns immer noch nicht richtig essbar. Meine Mutter lässt ihres direkt zurückgehen und hungert erst mal, während ich tapfer die essbaren Stellen suche.
Wir sind bestimmt nicht überempfindlich und kennen durchaus den Unterschied zwischen „medium“, „medium rare“ und „Schuhsohle“, aber dies hier lässt sich auch mit viel gutem Willen nicht beschreiben. Vielleicht irgendwie mit fettig, knorpelig und roh.
Wir lassen die Rechnung kommen, die Kellnerin ist total geknickt und bietet uns ein anderes Gericht an, aber wir verzichten dankend. Meine Mutter muss nichts bezahlen, ich allerdings schon, da ich ein bisschen mehr gegessen habe.

Als wir aus dem Restaurant kommen sehen wir einen fantastischen Himmel: ein paar Wölkchen, die über dem Mount Rainier stehen, dazu tief stehende Sonne und warme Farben – es verspricht also, einen tollen Sonnenuntergang zu geben.

Wir springen ins Auto und fahren Richtung Reflektion Lake. Aber je höher wir kommen, um so mehr zieht sich der Himmel zu, und oben nach 45 Minuten Fahrt angekommen sehen wir – nichts. Nur eine Wolkenwand.
DAS fotografiere ich nicht. Also fahren wir hungrig und enttäuscht wieder zurück zu unserem Inn. Immerhin kann ich noch dieses Bild von einem Parkplatz unterwegs machen:

Wieder am Zimmer essen wir noch ein paar Cracker gegen den Hunger und gehen ins Bett.

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