Heute schauen wir Neapel näher an. Nach dem Frühstück im Hotel machen wir uns zu Fuß auf den Weg. Wir wohnen ja fußläufig vom Zentrum und sind daher schnell dort. Schon auf dem Weg entdecken wir tolle Wandgemälde:
Überall sind faszinierende Häuser, wobei schon bei vielen der Putz – und die Pracht – abblättern.
Nach kurzer Zeit erreichen wir die San Gregorio Armeno, die Straße der Krippenbauer. Es gibt hier alle erdenklichen Krippen und Figuren in allen möglichen Größen zu kaufen.
Am Ende der Straße schauen wir uns die Kirche Basilica di San Paolo Maggiore an. Ist schon toll dieses große Gebäude – und durch die Nebentür sieht man eine Pizzeria.
Wir gehen danach erst mal einen Kaffee trinken. Natürlich sitzen wir hier quasi mitten im Touristenzentrum und entsprechend sind die Preise für uns Touristen. Dazu dann noch das Coperto, so dass ein hübsches Sümmchen zusammen kommt – aber was sollen wir machen, schließlich sind wir im Urlaub. Und Leute gucken kann man hier so mitten drin im Geschehen echt super!
Da ich in mehreren Berichten von „Neapel Sotteranea“ gelesen habe, beschließen wir, uns die alten Gänge unter der Stadt anzusehen. Diese gibt es seit dem 4. Jahrhundert vor Christus und dienten als Müllhalde, Zufluchtsort, Versteck vor den Bomben des 2. Weltkieges und vieles mehr.
Und – welch ein Glück! Direkt neben uns sehen wir einen Eingang zu Sotteranea. Ohne die vielen Hinweisschilder allzu genau zu lesen bezahlen wir den Eintritt und gehen hinein. Wir landen im Innenhof eines Klosters.
Durch eine Führerin erfahren wir einiges über dieses alte Gebäude. Sie zeigt uns den alten Speisesaal mit seinen kunstvoll verzierten Decken.
Nachdem wir oberirdisch alles gebührend bestaunt haben, gehen wir endlich eine lange Treppe hinunter in den unterirdischen Teil. Wir erfahren, dass hier unten eine römische Siedlung war, auf deren Überresten später das Kloster erbaut wurde. Wir bekommen genau alles erklärt: Hier war der Marktplatz und rundum viele kleine Geschäfte. An manchen Stellen sieht man sogar noch die Reste einer noch älteren, griechischen Siedlung unter uns.
Irgendwie beschleicht mich der Verdacht, dass wir hier nicht an der ganz richtigen Führung sind. Außer uns sind nur noch zwei andere Personen mit deren Führer hier unten. Ich hatte aber gelesen, dass es hier total voll sein soll. Und von dem langen Gangsystem bemerke ich auch nichts. Aber egal, es ist auf jeden Fall interessant hier!
Am Ende kommen wir wieder oberirdisch in eine Art Museum, in dem hier gefundene Gegenstände ausgestellt werden. Vom Fenster hat man einen spannenden Blick in die Innenhöfe, die uns fast mehr ansprechen als die Ausstellungsstücke.
Wir verlassen nach einiger Zeit wieder das Museum und lassen uns weiter durch die Stadt treiben.
Es gefällt uns hier richtig gut. Das Wetter ist schön warm, wir können draußen sitzen zum Mittagessen. Die Preise gehen eigentlich, und besonders der Fisch ist frisch. Die engen Gassen beeindrucken uns sehr. Allerdings ist es lebensgefährlich, sich zu nah an der Straße aufzuhalten. Die Fahrbahnmarkierungen werden bestenfalls als Empfehlung wahrgenommen, und die vielen Vespas glitschen noch zwischen den ganzen Autos durch.
Nachdem wir die Piazza Dante bewundert haben, schlendern wir die Via Toledo hinunter zur Galleria Umberto I. Diese hat ein Pendant in Mailand, und da gibt es wohl auch viele noble Geschäfte. Hier ist nicht viel los, die Geschäfte sind kaum besucht und viele Ladenlokale stehen leer. Trotzdem ist die Architektur umwerfend und wir fotografieren erst mal eine ganze Zeit.
Am Ausgang steht dieser Stand mit Gebäck – ich könnte mich so durchfuttern!
Direkt um die Ecke ist die Piazza del Plebescito, hier kann man in das Stadtschloss für eine Besichtigung. Dies ist uns aber heute zu spät, und wir beobachten wie die Schatten immer länger werden.
Wir gehen noch die paar Meter bis zum Wasser und genießen den Blick auf den Vesuv. Auch hier gibt es natürlich überall die typischen Touristengeschäfte, aber wir finden da drin nichts für uns.
Also gehen wir zurück zur Piazza und sehen erfreut, dass die Basilica Reale Pontificia abends in allen möglichen Farben angestrahlt wird. Wir bauen unsere Stative auf und fotografieren hier.
Anschließend suchen wir uns ein nettes Lokal, in dem wir zu Abend essen. Ein bisschen bettschwer – auch von dem leckeren Wein – gehen wir zurück ins Hotel, wo wir noch einen Absacker trinken.
Wir haben mittags an einem Infostand einen Flyer über Fahrten an die Amalfiküste mitgenommen und für morgen eine Tour gebucht – mal sehen wie das wird!