Da wir immer noch ein bisschen Jetlag haben, wollen wir den natürlich mal sinnvoll nutzen – und den Sonnenaufgang am Wave Organ erleben. Vorher kochen wir uns schnell noch einen Kaffee auf dem Zimmer, um ein bisschen Wärme zu speichern – da draußen ist es ziemlich kalt! Frühstücken wollen wir, sobald wir zurück sind.
Es ist nur ein kurzer Spaziergang bis zum Wasser. Heute ist ein interessantes Sonne – Wolken Gemisch am Himmel, das die Brücke in wechselndes Licht taucht.
Direkt vom Ende der Landzunge auf der das Wave – Orga ist, kann man super nach Alcatraz gucken. Ein Angler komplettiert die entspannte Morgenstimmung. Wobei – die Gefangenen auf Alcatraz haben das wohl anders gesehen. Sie haben ja viel aus der Stadt mitbekommen und wussten, dass alles dort auf Jahre unerreichbar ist.
Das Wave Organ besteht aus mehr als 20 PVC- und Betonrohren, die unterschiedlich tief ins Wasser reichen. Dadurch ist das Geräusch des Wassers hörbar, wenn die Wellen gegen die Rohre schlagen.
Wir halten uns hier eine ganze Zeit auf, bis es uns zu kalt und windig wird. Vorbei an den schicken Booten der San Franiciscoer High – Society gehen wir erst mal in Richtung Palace of Fine Arts.
Unterwegs sehen wir einige Häuser, in denen wahrscheinlich die Besitzer der Boote am Hafen wohnen. Jedenfalls passen die Häuser vom vermuteten Kostenfaktor zu den Yachten.
Der Palace of Fine Arts liegt wunderschön im Morgenlicht. Die Wolken haben sich verzogen und es verspricht, ein schöner Tag zu werden.
Zurück im Hotel frühstücken wir wieder in dem kleinen Raum, packen unsere Siebensachen ins Auto und fahren auf den Highway 1 in Richtung Süden. An allen möglichen vielversprechenden Parkbuchten halte ich an, um das Zusammenspiel aus Wind, Wasser und Salzgeruch zu genießen.
Unterwegs kaufen wir ein paar Kleinigkeiten für die nächsten Tage ein.
Wieder einmal kriege ich mich vor lauter Auswahl was die Süßigkeiten angeht kaum ein. Die bunten Törtchen könnte ich alle so durchprobieren – wobei die am Ende wohl selbst mir zu süß wären.
Letzten Endes landet gar nicht so viel Süßkram in unserem Einkaufswagen, sogar ein paar Vitamine sind dabei.
Da wir noch nicht in unsrem Motel einchecken können, fahren wir nach Pacific Grove. Hier überwintern jedes Jahr zehntausende von Monarch – Schmetterlingen, die dann traubenförmig an den Blättern hängen. Uns ist bewusst, dass es noch ein bisschen früh im Jahr ist, aber der Weg an den bevorzugten Sträuchern vorbei ist kostenlos und vielleicht haben wir ja Glück?
Es gibt einen Fußweg, der ein paar hundert Meter lang ist und vorbei an den von den Schmetterlingen bevorzugten Sträuchern führt. Es gibt mehrere Informationsschilder die alles Mögliche erklären.
Scheinbar sind es zu viele Schilder, denn es bewahrheitet sich mal wieder die alte Weisheit: Tiere, die man auf Schildern sieht, sind in der Natur nicht da.
So ist es denn auch mit den Monarchen. Wir zählen insgesamt zwei (!!!) Schmetterlinge. Na toll!
Wir maulen erst mal rum, ehe wir wieder zurück in das „Ortszentrum“ fahren – hier ist natürlich alles mit riesigen Schmetterlingen geschmückt, so als wären die immer da und sichtbar – Hahahahahaha.
Nach 5 Minuten im Zentrum fahren wir ins Motel und checken ein. Es lebe die Mittagsruhe, denn alle halbwegs nett aussehenden Läden haben zu.
Nach dem Check in geht es nun aber zum Point Lobos State Natural Preserve. Es ist zwar schon recht spät, aber wir wollen uns noch ein wenig die Beine vertreten und wer weiß – vielleicht sind die Seeotter ja kooperativer als die Schmetterlinge??
Wir parken am Point Lobos Parking Lot und entdecken die hiesige Version eines Visitor – Centers: zwei Stände, an denen eine Rangerin steht. Hier werden Andenken verkauft, Informationen erteilt und man kann das Fell der hiesigen Fauna anfassen.
Ich erstehe kleine Otter – Schlüsselanhänger und eine Basecap für Frank.
Nachdem wir unsere Einkäufe im Auto verstaut haben, marschieren wir zum Sea – Lion Point. Und immerhin – die Seelöwen sind da!!
Wir sehen und hören sie sehr gut. Wir gucken ihnen eine ganze Weile dabei zu, wie sie immer wieder ins Wasser gleiten und aus dem Wasser heraus wieder auf den Felsen krabbeln.
Wir sichten auch einen Pelikan.
In der Hoffnung auf einen schönen Sonnenuntergang und Tidepools voller Seesterne fahren wir weiter zum Bird Island Trail Parking Lot und gehen hier ans Wasser.
Irgendwie ist uns heute das Glück nicht hold – wir sehen ein paar Muscheln und Seeanemonen, aber das war es dann auch. Außerdem ist der Untergrund extrem rutschig, so dass wir wieder zurück auf den Sand gehen.
Natürlich versinkt die Sonne nicht als rote Kugel malerisch im Ozean – warum sollte sie auch? Sie verkriecht sich hinter mehreren Wolken, passend zu unserem heutigen Glück mit den Tieren….
Wir fahren zum Motel und stellen das Auto ab. Im WhatsApp – Chat des AF habe ich den ganzen Tag verfolgt, dass Stefanie und Georg heute auch in Monterey sind. Über den Tag haben wir uns spontan zum Abendessen verabredet im Bubba Gump. Irgendwie habe ich es nicht auf die Reihe gekriegt, ordentlich auf die Karte zu gucken – denn Bubba Gump ist nicht direkt an der Wharf, sondern 20 Minuten zu Fuß weiter – und so sage ich Stefanie schnell Bescheid, dass wir später kommen. Der Weg zieht sich ziemlich, aber zum Glück kommen wir dann doch noch an. Wir haben zu viert einen schönen gemeinsamen Abend, an dem wir ewig über Gott und die Welt quatschen.
Netterweise nehmen die beiden uns mit ins Motel. Zufälligerweise wohnen wir alle in der Monterey Bay Lodge, Stefanie und Georg im Zimmer mehr oder weniger direkt über uns.
Da wir morgen früh weiter den Highway 1 erkunden wollen und gegen 7 das Frühstück einplanen, werden wir die Beiden wohl nicht mehr sehen.