Am Morgen des langersehnten Abreisetages klingelt der Wecker richtig früh. Natürlich bin ich noch völlig müde, ich habe gestern noch bis 17 Uhr gearbeitet und erst danach gepackt. Wenn ich ein paar Tage vorher anfange zu packen, bin ich immer völlig verwirrt: Habe ich schon die Socken? – schnell nachgeguckt: natürlich. Und die Jacke? – eben nachsehen: ja, die auch. Aber die Techniksachen? – fast, es fehlt nur noch ein Ladekabel. Irgendwann bin ich dann total kirre. Deswegen packe ich am Stück am Abend vorher. Entsprechend spät war es gestern und ich bin froh, im Auto nach Brüssel noch schlafen zu können. Dort angekommen haben wir noch lange Zeit bis zum Einchecken.
Nach dem Frühstück checken wir dann ein, da endlich der Schalter angezeigt wird. Wir sind schnell dran und froh, unser Gepäck erst mal los zu sein. Wir gehen zur Security, ich verabschiede mich von Frank und dann beginnt der Urlaub mit dem Vorzeigen des Passes. Das Durchleuchten des Handgepäcks geht schnell und schon sitzen wir am Gate.
Der Flug nach London geht sehr schnell, ich verschlafe ihn auch fast komplett. Wir sehen die Tower Bridge und den Hyde Park, während der Flieger langsam zur Landung ansetzt.
In London vertreiben wir uns die Zeit damit, durch den Terminal zu schlendern und zu frühstücken. Auf meiner Bordkarte befindet sich leider ein „SSSS“, was einen speziellen Sicherheitsscheck bedeutet. Dieser verläuft nur semiangenehm, denn die Beamten befragen mich recht unfreundlich, was ich in den USA vorhabe. Ich muss noch mal komplett den Rucksack auspacken – das beinhaltet dann zwei Kameras mit allen möglichen Objektiven, Ladegeräten und ein Laptop nebst Kindle und iPad. Ich versuche dem Typen zu erklären dass ich einfach nur gern fotografiere und deswegen den ganzen Technikkram brauche. Endlich kann ich dann auch weitergehen und wir steigen in den Dreamliner.
Normalerweise interessiert mich quasi NULL, mit was für einem Flugzeug wir fliegen, Hauptsache wir kommen heile und halbwegs komfortabel ans Ziel. Allerdings beeindruckt mich der Dreamliner doch richtig stark. Der Sitzabstand ist auch in der Holzklasse recht groß, die Sitze sind bequem und die per Tastendruck zu tönenden Scheiben finde ich beeindruckend.
Das Entertainmentprogramm ist sehr umfangreich, und ich schaue erst mal „Rocketman“ über Elton John.
Kurz vor der Landung bekommen wir einen „English High Tea“ , das heißt in dem Fall Scones, clotted cream und Tee.
Im Laufe des Fluges hat sich der Blick aus dem Fenster natürlich sehr verändert, und wir freuen uns als endlich San Francisco auftaucht. Vorbei an der Golden Gate Bridge und dem Golden Gate Park fliegen wir sanft den Flughafen an.
Wir kommen schnell durch die Immigration, und die Koffer sind auch zügig da. Das Glück verlässt uns auch nicht beim Mietwagen, den ich euch später noch zeigen werde. Zuerst fahren wir bei REI vorbei, da ich mir eine Jacke vorbestellt habe – doch die sagt mir überhaupt nicht zu. Also kaufe ich sie nicht, sondern fahre uns durch den Verkehr dank google maps zu unserem Motel in der Nähe des Crissy Field. Wir checken ein und bringen unsere Koffer auf das Zimmer. Da es noch richtig früh ist, so gegen 17 Uhr, beschließen wir noch zur Fisherman’s Wharf zu gehen.
Im Park at Fort Mason sitzen viele Leute einfach draußen und genießen das schöne Wetter. Unterwegs können wir auch die ersten Blicke auf die Golden Gate Bridge werfen.
Nach einer ganzen Weile kommen wir an der Fishermans Wharf an, und der erste Weg führt uns zu den Seelöwen. Wir freuen uns total, als wir doch recht viele von den so plump wirkenden Tieren sehen. Aber sie gleiten wie nix ins Wasser und verschwinden total elegant im Wasser. Wir sehen uns um und saugen in uns auf, wieder hier zu sein. Noch haben wir gar nicht so ganz realisiert, dass wir wieder in den USA sind. Doch so langsam sickert die Erkenntnis in unsere Köpfe und wir bekommen so eine Art Dauergrinsen nicht mehr aus dem Gesicht – doch, manchmal wenn wir gähnen müssen, denn wir sind mittlerweile gut und gerne 24 Stunden auf den Beinen.
Wir gehen im im Wipe Out Café essen und merken langsam aber sicher, wie müde wir sind. Daher machen wir uns zurück auf den Weg ins Motel. Vor der Tür bekommen wir dann allerdings einen Schreck: die Tür öffnet sich nicht. Wir probieren wieder und wieder, die Schlüsselkarte in den Schlitz zu stecken und hoffen jedes Mal, dass das Licht grün zeigt – doch es summt immer nur und ein rotes Licht springt an. Im gefühlt 1000. Anlauf dann leuchtet das grüne Licht auf, es summt etwas heller und die Tür öffnet sich. Froh schlüpfen wir hindurch und packen noch ein bisschen aus, ehe wir ins Bett fallen.