Heute schlafen wir ein bisschen länger – bis 8 Uhr, frühstücken gehen wir um 9.
Als wir aus dem Frühstücksraum kommen, steht ein deer auf dem Parkplatz, das ganz gemütlich am Laub knabbert.
Anschließend fahren wir mit dem Bus in den Park, dabei kommen wir noch mal bei Blondie’s vorbei .
Über die Brücke geht es in Richtung des Visitor Center, wo endlich das Parkschild fotografiert wird.
Wir erfragen am Wilderness desk die Möglichkeiten, den Observation Point „von oben“ anzufahren, um schon zu Sonnenaufgang da zu sein. Aber da ja die Lampe noch immer an unserem Amaturenbrett leuchtet, verzichten wir darauf.
Außerdem kaufe ich mir noch mal den gleichen Hoodie wie vorgestern, allerdings in einer anderen Farbe – den anderen schenke ich meiner Mutter zum Geburtstag, sie ist auch ein absoluter Zion – Fan (und sie hat sich sehr darüber gefreut).
Wir beschließen, heute mal den Watchman Trail zu laufen – und stellen uns dabei eine entspannte, ebenerdige Wanderung vor. Tja, da hätten wir aber mal besser vorher gelesen, was denn da auf uns zukommt. Der Trail geht nämlich ganz ordentlich bergauf und wir spüren schon unsere müden Muskeln. Aber wir kommen ganz gut voran und können die Natur so richtig genießen – es ist der letzte volle Tag in der Natur, morgen verlassen wir den Zion wieder.
Wir schaffen es bis ganz oben, wo wir uns erst mal hinsetzen und eine kleine Pause machen.
Man hat einen fantastischen Blick auf den Watchman und das vordere Tal, so dass wir eine komplette Runde um das Plateau drehen.
Wir laufen entspannt wieder nach unten. Da wir noch weiter in den Park wollen, gehen wir in Richtung Museum. Dabei kommen wir durch die Residential Area – eigentlich wohnen hier ja echt nicht viele Menschen. Ich kann mir aber gut vorstellen, mal für ein Jahr hier zu leben und zu arbeiten.
Allerdings bräuchte ich wohl diese zeitliche Begrenzung, um zu wissen, wann ich wieder „unter Menschen“ bin.
Am Museum füllen wir unsere Wasserflaschen und ich checke im WLAN die Ergebnisse meines Fußballvereins – zum Glück gewonnen!
Mit dem Bus geht es danach zur Haltestelle „Weeping Rock“, und genau diesen Trail wollen wir auch gehen.
Der Weg ist nur kurz, aber recht steil. Dennoch brauchen wir nicht lange, bis wir am Ziel sind. Hier fließt ganzjährig Wasser am Fels herab, es sieht aus, als ob das Gestein weinte – deswegen der Name. Durch die Feuchtigkeit wächst hier natürlich das ganze Jahr über eine Vielfalt an Pflanzen, die auch wir uns nun ansehen.
Wieder unten angekommen, fängt allmählich das Licht an, schön weich zu werden.
Wir wollen an der Bushaltestelle ein wenig in Richtung Fluss gehen, um den gelb – grün – rot Kontrast entspannt abzulichten, aber wir dürfen leider nicht weit gehen. Scout’s Lookout wird nach der Saison quasi renoviert – das Toilettenhäuschen wird abgebaut, gereinigt und durch ein Neues ersetzt. Da dies per Hubschrauber geschieht, ist der West Rim Trail gesperrt und hinter Weeping Rock der Park für den Fußgängerverkehr. Aber ein Stück Richtung Fluss kommen wir dann doch, wo wir uns mit einem Ranger nett unterhalten, der darauf aufpasst, dass niemand an ihm vorbei geht und so unter dem Hubschrauber hergehen könnte.
Gegenüber an der Wand sehen wir Kletterer – puh, das muss echt hart sein hier. Ich habe im visitor center mal spaßeshalber in den Kletterführer geguckt und einer der ersten Sätze war: „This is not Yosemite!“ Der Sandstein hier ist viel poröser und anspruchsvoller als der Granit im Yosemite.
Diese beiden haben meine volle Bewunderung, der Fels sieht ein bisschen aus wie Rauhfasertapete – ohne Griffe und Tritte.
Hier kommen Erinnerungen an vorgestern hoch…
Da wir allmählich Hunger bekommen, fahren wir zurück zum Parkeingang und essen auf der Terrasse der Zion Brewery Burger. Im Gift Shop kaufen wir uns noch zwei Gläser aus der Brewery.
Zurück in Springdale schlendern wir durch die Outdoor – Läden, wo ich mir einen Rucksack kaufe, in den ich auch eine Foto-Unterteilung packen kann, um meine Objektive geschützt zu haben. Und dann passt immer noch eine Jacke, Kleinkram und was zu Essen hinein. Er ist zwar nicht so praktisch wie mein Fotorucksack, aber dafür auch nicht so groß. Wir machen ein paar Bilder davon, wie die Sonne die umliegenden Felsen färbt.
Nach dem obligatorischen Eis gehen wir schlafen, denn morgen möchten wir zum Sunrise wieder in den Park.