23.10.2018 Left Fork of North Creek, Archangel Falls, the Crack und the Subway

Um 5.30 geht der Wecker. Wir haben gut geschlafen und schwingen uns voller Vorfreude aus dem Bett. Wir checken ein letztes Mal unsere Fotorucksäcke und packen den Proviant aus dem Kühlschrank ein. Im Frühstücksraum holen wir uns nur einen Becher Kaffee und dann geht es noch im Dunkeln los. Heute steht ein absolutes Highlight an, auf das ich mich wahnsinnig freue.
Wir haben Permits für die Subway! Da wir die erste Ziehung im Juli verpasst haben (ich war im Urlaub), haben wir an der last-minute-Ziehung teilgenommen und am Grand Canyon kam die Mail, dass wir eine Permit gewonnen haben.
Ich kannte die Subway von Fotos aus dem DSLR-Forum, hatte sie aber für quasi unerreichbar gehalten – bis ich einerseits andere Berichte darüber gelesen habe und andererseits in einem Photo-Reiseführer eine gute Wegbeschreibung gefunden habe. Und heute können wir auch dorthin!

Wir fahren die Kolob Terrasse Road bis zum Parkplatz des Trailhead zum Left Fork of North Creek.
So allmählich wird der Himmel blau.

Wir gehen mit ein paar anderen den markierten Weg entlang, bis wir zum mehrfach beschriebenen „schlimmen“ Abhang kommen. Bis hierher habe ich auf Katis Anraten meine Stöcke benutzt, packe sie aber wieder ein – den Weg gehe ich besser so, da bin ich flexibler.
Da unten zu dem gelben Band aus Bäumen müssen wir runter.

Wir kraxeln nach unten, allerdings ohne hinzufallen und stellen unten fest, dass wir den Weg nicht so schlimm fanden. Uns ist nur klar, dass wir mit Sonnenuntergang wieder oben sein sollten.
Eigentlich wollten wir auf direktem Weg zur Subway und uns nicht groß mit Fotografieren aufhalten, aber die Natur um uns herum ist zu schön und die Motive zu verführerisch.

Anfangs ist der Weg noch leicht zu finden und recht breit, daher kommen wir sehr gut voran. Nach und nach allerdings wird es deutlich schmaler, immer mehr Steine liegen im Weg und wollen überklettert werden.
Wir müssen auch mehrfach durch den Fluss. Anfangs versuche ich noch, die Steine zu nutzen um trockene Füße zu behalten – gebe das aber recht schnell auf, denn dabei kann man bestimmt bös abrutschen und sich diverse Bänder oder den Knöchel verletzen. Also gehen wir durch den Fluss – kalt aber erfrischend.

Wir suchen uns den Weg und halten nur kurz an, um einen Riegel zu essen.

So allmählich wünsche ich mir nur noch anzukommen, ich habe immer weniger Lust, über Steine zu klettern, unter Bäumen durch zu kriechen und immer wieder durch den Fluss zu latschen – aber wir sind noch lange nicht da…

Unser GPS ist mir gerade geliebt und gehasst – denn es zeigt, dass wir uns nur sehr langsam nähern. Zum Glück stand in dem photo – Reiseführer, dass man im Herbst den ganzen Tag in der Subway fotografieren kann, da keine direkte Sonneneinstrahlung reinfällt.
Bei unserem Tempo wird sich das wohl auf eine Stunde reduzieren, wir müssen ja auch wieder zurück. Die Landschaft um uns herum ist nach wie vor unglaublich schön!

Wir kommen zu einem ersten Highlight – den Archangel Falls. Wir sind schwer beeindruckt und machen ein paar Fotos.

Da wir wissen, dass noch die Subway wartet, gehen wir weiter.

Wir laufen teilweise durch das Wasser, es ist ganz schön glitschig hier.

Und kommen zum Crack, auf den habe ich mich schon riesig gefreut.

Von hier aus geht es nur noch um eine Ecke, und dann kann man die Subway schon sehen.

Ich bin erst mal total geflashed, dass ich da bin. Unglaublich! Nach der Enttäuschung gestern nun heute dieses Highlight – und das ohne allzu viele Leute.
Ich stelle das Stativ auf und beginne damit zu Fotografieren.

Allmählich meldet sich der Hunger und wir setzen uns hin, um die geschmierten Bagel zu essen.
Da die Zeit immer weiter voran tickt, habe ich eigentlich so Recht keine Ruhe, ich möchte immer weiter fotografieren. Da der Untergrund rutschig ist, bewegen wir uns nur sehr vorsichtig.
Und natürlich – es kommen ein paar Mädels mit ihrer Mutter, die ganz entspannt im Bild herumspringen, in die Pools hüpfen und sich trotz freundlichen Bittens von mehreren Leuten nicht vom Fleck bewegen. Egal wo und wie wir uns positionieren – sie nehmen einfach keine Rücksicht. Der Höhepunkt ist, dass sie sich an die Wand der Subway setzen und erst mal ihre Schuhe wechseln – und natürlich nebenbei ein paar Selfies machen.
Wir kommen mit zwei netten jungen Männern aus San Diego ins Gespräch, sie sind bereits zum dritten Mal hier in der Subway. Um uns nicht gegenseitig im Bild herumzustehen, stellen wir uns nebeneinander hin und fotografieren gemeinsam.

So um 14.30 Uhr ist uns klar, dass wir zurückmüssen – aber ich kann mich einfach nicht losreißen und murmele immer nur: „Just one more shot, just one more“.
Aber irgendwann sehe ich ein, dass wir losmüssen und so machen wir uns auf den Rückweg.

Natürlich halten wir nach 100 m wieder am Crack und machen Fotos.

Wir reißen uns nur widerwillig los und gehen weiter – immerhin kommen wir bis zu den Archangel – Fällen, wo ich wieder Bilder schieße.

Aber ich bin nicht die Einzige!! Frank und die Jungs aus San Diego fotografieren auch.

Die beiden erzählen, dass sie gestern um 13 Uhr auf Angel’s Landing waren – bei bestem Wetter. Aber was soll ich machen – nun ist es zu spät und morgen wird der West Rim Trail gesperrt.
Also genieße ich lieber das Hier und Jetzt.
Wir wandern zurück zu der Stelle, an der wir in den Creek hinunter gestiegen sind. Unterwegs entstehen noch ein paar Fotos. Wir werden auch von Leuten überholt, die den anderen Einstieg gewählt haben und die Einiges an Ausrüstung schleppen.

So allmählich werden die Schatten länger und wir kommen am Ausstieg an, als die Sonne beginnt, sich auf der gegenüberliegenden Bergwand zurückzuziehen.

Der Aufstieg ist recht lang und anstrengend, aber dennoch gut machbar.

Oben angekommen, machen wir die obligatorischen Bilder

Natürlich verlaufen wir uns jetzt noch im Dunkeln auf dem Weg zum Auto. Dadurch verlieren wir noch mal 30 Minuten und kommen in totaler Dunkelheit am Auto an.
Wir fahren zurück nach Springdale und essen direkt gegenüber der Pioneer Lodge bei Porter’s jeder einen Burger und trinken ein Bier.

Dabei fällt mir ein Blatt aus den Haaren, das ich mir wohl unterwegs eingefangen habe. Ich lege es in meine Handyhülle, und da liegt es bis heute als Erinnerung.
Ich komme kaum aus meinem Stuhl um zurück auf unser Zimmer zu gehen. Wir holen uns noch ein Eis als Abschluss des Tages und fallen in die Betten.
Schuhe und Füße sind ein bisschen mitgenommen…

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