Heute klingelt – wie nicht anders zu erwarten – der Wecker früh. So ist das halt im Urlaub…
Dafür haben wir uns ein Ziel vorgenommen, das quasi halb um den Berg herum liegt: Sunrise. Und da im Nationalpark eine Höchstgeschwindigkeit von 30 mph gilt, rechnen wir mit mindestens 1,5 Stunden Fahrzeit.
Auf dem Weg kommen wir aber erst mal am Reflection Lake vorbei – mittlerweile ist die Sonne zwar aufgegangen und durch einen leichten Wind kräuselt sich die Wasseroberfläche, aber es ist trotzdem wunderschön hier.
Die Frau an der Rezeption unseres Domizils sagte, der Mount Rainier sähe aus jeder Ecke des Parks anders aus, und so sind wir natürlich gespannt, was uns erwartet. Wir kommen von Süd – West und wollen auf die östliche Seite – daher auch der Name Sunrise (logisch wäre im Westen ein Sunset, aber das gibt es nicht).
Von hier aus schlängelt sich die Strasse immer weiter um den Berg herum. Wir sehen eine Menge toller Spots, wollen aber nicht zu viel Zeit damit verbringen, hier überall anzuhalten.
Wobei dieser Halt sein muss, wenn auch kurz nach dem Reflection Lake. Um halb acht fahren wir los, um halb neun entsteht das Foto oben. Um 10 erreichen wir die östliche Parkeinfahrt – und stehen im Stau. Klar, es ist Samstag und heute wollen gefühlt alle Menschen in Washington State nach Sunrise. Nach circa einer halben Stunde sind wir dann aber auch am Kontrollpunkt, zeigen den Nationalparkpass und meinen Führerschein vor. Da alles OK ist, können wir weiter fahren. Wir schrauben uns enge Serpentinen empor und ich bin froh, dass ich fahren darf und nicht außen sitze.
Gegen 11 Uhr kommen wir endlich am Parkplatz des Visitor Centers an. Wir steigen aus, strecken uns und gehen erst mal in den Shop um uns einen Kaffee zu holen. So gestärkt geht es in das Visitor Center und wir erfragen, wo Wildblumen sein könnten. Aber auch hier gibt es noch nicht die von mir erhofften Blumenteppiche.
Wir kombinieren also den Sunrise Campground Trail mit dem Wonderland Trail. Hier sehen wir auch schöne Blumen und haben eine tolle Sicht auf den Berg.
Am Shadow Lake machen wir ein kleines Picknick.
Wir laufen weiter den Wonderland Trail, es ist nicht zu heiß und so kommen wir gut vorwärts.
Am Abzweig mit dem Silver Rim Trail genießen wir die Aussicht.
Wir laufen diesen auch noch ein Stück, hier gibt es einige Blumen und eine Menge Schmetterlinge.
Wir laufen den Weg nicht ganz bis zum Ende, sondern drehen hier nach ungefähr der Hälfte um, da ich böse umknicke und hinfalle. Allerdings habe ich dabei Glück im Unglück, da die Kamera nicht auf den Boden kommt, sondern 1 cm davor durch meinen Gurt gestoppt wird.
Wir sehen ein Murmeltier, das sich für den Winter eine Fettschicht anfuttert. Eine Rangerin erklärt uns, dass es noch viel zu dünn sei.
Wieder am Visitor Center angekommen kaufen wir uns Sandwiches und setzen uns in die Picknick – Area.
Wir fahren wieder los, der Weg zurück wird bestimmt wieder lang und anstrengend. Allerdings halten wir direkt nach ein paar Metern wieder an einem Aussichtspunkt und blicken fasziniert in die Tiefe.
Auf dem Rückweg halten wir am Eastside Trail und laufen diesen ein kleines Stück, da ich total müde bin und ein wenig Bewegung benötige. Und aus diesem Grund gibt es auch keine Bilder des Trails.
Gegen 19 Uhr treffen wir wieder in Ashford ein und setzen uns auf die Terrasse unseres Häuschens. Eigentlich wollen wir nun die Mac & Cheese essen, aber die Mikrowelle ist kaputt. Also tapern wir zur Rezeption und bekommen kurz danach eine neue Mikrowelle. Die Mac & Cheese schmecken ganz ordentlich, aber müde wie ich nach der Fahrerei bin würde mir wohl auch nur die Pappe schmecken.
Ich mache ein paar Bilder der Unterkunft: In die eine Richtung unsere Hütte
Und in die andere Richtung der Parkeingang – näher geht es wirklich nicht außerhalb des Parks.
Meine Mutter ist noch nicht müde und überredet mich mit einem Mutter – Trick noch mit ihr in den Ort zu fahren: es gibt doch da diese kleine Eisdiele und das Eis war vorgestern so lecker…..
Gesagt getan fahren wir nach Ashford. Unterwegs halten wir am Straßenrand um ein paar Kirschen an einem Stand zu kaufen. Der Verkäufer fragt uns natürlich woher wir kommen, wie es uns gefällt und was wir noch so vorhaben. Wir erzählen ihm also, dass wir morgen zum Mount St. Helens wollen. Er rät uns, nicht nach dem Navi zu fahren, sondern zeigt uns einen Weg auf der Karte – der sei landschaftlich schöner und genau so schnell. Wir bedanken uns für den Tipp und fahren in den Ort. Dort essen wir ein superleckeres Eis und schlendern ein wenig über den kleinen Marktplatz.
Wir tanken schon mal das Auto voll und nehmen noch ein paar Dosen Bier mit. Eine davon trinken wir auf der Veranda, ehe wir ins Bett gehen.
Noch ahnen wir nicht, dass wir den Routentipp morgen ziemlich verfluchen werden….