05.07.2021 Ein bisschen Stadt, ein bisschen Wasser, ein bisschen Land, ein bisschen Vulkan….

Wir schlafen tief und fest und werden relativ früh wach. Da wir heute einiges vorhaben, gehen wir schnell zum Frühstück. Das Frühstück gibt es in der Lobby. Es ist ein großes Buffet aufgebaut mit allem was man sich vorstellen kann. Es gibt verschiedene Sorten Brot, Brötchen, Aufschnitt, Müsli und Skyr, dazu diverse Sorten Fisch. Von Skyr haben uns Freunde vorgeschwärmt der soll hier ganz anders schmecken als zu Hause. Da ich sowieso gerne so Quark Speisen esse, probiere ich ihn. Was soll ich sagen ich bin total begeistert. Es schmeckt einfach cremig und lecker.




Nach dem Frühstück verlassen wir das Hotel und schlendern langsam am Wasser entlang Richtung Hafen. Dabei sehen wir schon viele Sehenswürdigkeiten zum Beispiel die Sun Voyager, die Hallgrimskirkja und die Harpa.

Der Weg bis zum Konzerthaus dauert circa eine halbe Stunde, wenn man normal geht. Wir gehen aber nicht normal, sondern genießen den Ausblick einerseits auf die Stadt und andererseits auf das Wasser an der Harper machen wir kurz pause und sehen uns um. Leider scheint die Sonne nicht, so dass wir keine Lichtreflexe im Inneren haben. Wir hoffen auf die nächsten Tage oder den nächsten Monat wenn wir wieder hier sind.


Das Wasser im Becken vor der Harpa riecht unangenehm. Das liegt da dran, dass in Island viel Wasser direkt aus dem Boden kommt es es wird ungefiltert in die Leitungen gespeist. Da ist eine sehr gute Qualität hat, ist das kein Problem. Das Kaltwasser kommt zum Teil direkt aus den Quellen. Das warme Wasser wird durch die Vulkane unter Island erhitzt und enthält zum Teil viel Schwefel. Besonders in der Zone in der Island auseinander driftet riecht man dies auch. Man soll hier mit dem warmen Leitungswasser nicht kochen, sondern kaltes Wasser nehmen. Der schweflige Geruch verfliegt aber schnell. Ich brauche ein bisschen, um mich da dran zu gewöhnen, habe aber ganz weiche Haut und Haar.

Wir gehen um den Hafen herum zu der Bootsanlegestelle, an der wir die Walbeobachtungstour gebucht haben.

Ehe wir die dicken Overalls anziehen, gehen wir lieber noch mal zur Toilette. Wir warten noch ein wenig gucken uns die tollen Fotos an den Wänden an und dann geht es an Bord.


Wir haben eine Tour mit einem Speedboot gebucht. Dadurch haben wir die Chance, sowohl Puffins als auch Wale zu sehen. Für die Puffins geht es direkt an eine kleine Insel, wo unendlich viele von ihnen rum fliegen die sind so süß. Ein Land sehen Sie unbeholfen aus, aber im Wasser sind sie wahre Olympia Schwimmer. Sie sind total wendig, sie leben ihr Leben lang zusammen und ziehen gemeinsam die Kleinen groß. Sie kommen nur für die Aufzucht der Jungen an Land und leben den Rest des Jahres im Wasser.

Viel zu schnell fahren wir weiter. Doch zum Glück sehen wir schnell eine Delfinschule. Die sind so schnell, dass ich sie kaum fotografiert bekomme.

Kurz danach sehen wir Buckelwale. Ich kann kaum fotografieren, da ich die Tiere beobachten muss. Ich habe zwar noch keine anderen Wale gesehen als Buckelwale oder eben Delfine, aber auch die Buckelwale faszinieren mich immer wieder.

Auf der anderen Seite schwimmen wieder Papagei Taucher kaum zu glauben, dass es die gleichen Tiere sind wir an Land.

Das gute, an dem Speedboat ist, dass wir uns nicht gegenseitig im Weg herum stehen, sondern halbwegs an den Plätzen bleiben. Nach ungefähr 1 Stunde fahren wir zurück und machen ein Bogen entlang der Skyline, wobei wir an der SunVoyager den Leuten zuwinken.

Wieder in der Stadt haben wir ziemlichen Hunger und schlendern langsam Richtung Rathaus. Die Innenstadt von Reykjavik ist sehr schön. Es gibt viele individuelle Geschäfte und kaum bekannte Ketten.

Die Häuser wirken alle klein und sind aus Holz oder Wellblech gebaut.

Im Parlament ist gleichzeitig das Rathaus untergebracht, da das Gebäude sonst zu groß wäre.

Da das Wetter für isländische Verhältnisse halbwegs gut ist, beschließen wir auf den Turm zu gehen. Zuerst gucken wir uns das beeindruckende Innere der Kirche an. Danach zahlen wir ungefähr sieben Euro, um mit dem Fahrstuhl auf den Turm zu fahren.

Der Ausblick von hier oben ist umwerfend. Man sieht das Perlan, wofür wir uns gerne noch Zeit nehmen würden. Die Innenstadt ist nicht besonders groß und lädt ein, sie in Ruhe zu entdecken.

Vor der Kirche steht einer der berühmtesten auf einem Sockel Leif Erickson. Er war der erste Europäer, der Fuß auf amerikanischen Boden gesetzt hat. Also, er hat Amerika lange vor Kolumbus entdeckt.

Wir schlendern die Hauptstraße runter Richtung Einkaufsstraße, und ich verschwinde in einem isländischen Juwelirgeschäft, von dem ich vorher viel gelesen habe. Ich kaufe einen wunderschönen gearbeiteten Silberring, der das Wasser rund um Island symbolisiert. Es danach schauen wir in diversen Wollgeschäft nach Islandpullovern und ich werde fündig.

Im Vorfeld der Reise habe ich mir diverse Apps heruntergeladen. So bekommen wir zum Teil in Restaurants Prozente. Also essen wir Burger, da es hier auch 20 % gibt. Das Essen ist lecker und wir wollen hinterher im Hotel unsere Einkäufe ablegen. Jetzt beginnt wieder einmal mein persönliches Drama. Wir wollten eigentlich morgen zum Vulkan, allerdings sehe ich im Hotel, dass er gerade aktiv ist. Das Wetter ist auch gut und ich habe Angst dass es morgen regnet und wir am Vulkan nichts sehen. Allerdings ist es bereits 16:00 Uhr und mit der Fahrt und der Wanderung wären wir nicht vor 19:00 Uhr am Aussichtspunkt. Dann müssen wir ja wieder zurück und wären frühestens um 22:00 Uhr im Hotel. Mittlerweile Sind wir beide ziemlich müde und haben nicht mehr große Lust auf eine Wanderung. Allerdings ist das Wetter perfekt und die Bedingungen vor Ort auch. Wir gehen wieder in die Stadt aber ich habe so ein Ziehen im Bauch das habe ich immer dann wenn ich mich nicht entscheiden kann und nicht genau weiß, was ich jetzt eigentlich machen soll. Einerseits möchte ich den aktiven Vulkan sehen bei guten Wetter andererseits ist es unvernünftig jetzt zu fahren. Da ich genau weiß, dass ich die Innenstadt jetzt nicht mehr genießen kann, fahren wir doch zum Vulkan. Unterwegs kommen wir aus dem Staunen wegen der schönen Landschaft nicht heraus und halten mehrfach an. Dementsprechend spät sind wir am Parkplatz.

Geschäftstüchtig und schlau, wie die Isländer sind, gibt es einen Parkplatz eine Toilette und ein Hotdog wagen. Hot Dogs sind das Nationalgericht hier in Island. Also probieren wir einen.

Es gibt mehrere Wanderwege zum Vulkan. Sie entstehen immer wieder neu, da die Lava manchmal ihre Richtung ändert und so bereits bestehende Wanderwege geschlossen werden und nicht mehr passierbar sind. Wir entscheiden uns für den aktuellen Weg B. Dieser Film erst durch ein Tal, so dass wir von unten gerade erstarren Lava sehen und dann relativ nah an den Ausbruch heran kommen, ohne zu weit und zu steil wandern zu müssen. Der andere Weg führt zwar näher heran, ist aber weiter und steiler. Wir haben ja auch für morgen ein Hubschrauber Flug gebucht, der neben dem Vulkan landen soll, so dass wir dann hoffen nah am Ausbruch zu sein.

Man kann gut sehen, wie weit die Lava den Berg herabgeflossen ist. Je mehr wir an die Lava kommen, desto wärmer wird es. Es stehen keine Sicherheitsleute mehr hier so wie noch vor ein paar Wochen, als die Menschen hier Würstchen gegrillt und Kaffee gekocht haben. Es gibt trotzdem immer noch Leute, die über die Lavakruste laufen, obwohl überall Schilder stehen die davor warnen. Wenn man einen Bericht schreibt man sich ziemlich die Beine auf und hat tiefe Wunden. Außerdem ist im Inneren noch flüssige Lava, die einen natürlich komplett verbrennen kann.

Wir gehen auf der rechten Seite um die Lava herum und steigen langsam auf den Berg. Unterwegs haben wir wunderbare Ausblicke auf die umliegende Landschaft und das Meer. Wir sehen die Straße, die um die Halbinsel herumführt. Die Anwohner tun alles, um die Lara davon abzuhalten, über diese Straße zu fließen. Wenn man dann evakuiert werden muss, ist der einzige Fluchtweg abgeschlossen, da der andere Weg einmal komplett um die Halbinsel herum führen würde. Das Vorhaben war erfolgreich. Die Lava ist nie bis zur Straße gekommen und hat auch die Glasfaserkabel und so weiter nicht beschädigt.

Und dann sehen wir ein wenig wirklich Feuer und Rauch. Je näher wir kommen umso besser sehen wir, die heiße Magma, aus der Erde spritzen. Das ist ein völlig unglaubliches Gefühl, einem aktiven Vulkan zu zu sehen.

Kann ich bis heute nicht beschreiben, ist es völlig unwirklich. Ich rufe über FaceTime mein Vater an, der mit mir zusammen 20 Minuten dem Ausbruch zuguckt. Es fühlt sich an wie Hölle, Mordor und ein Erdkunde Buch zusammen. Irgendwann bemerken wir, wie kaputt wir sind und beschließen, den Rücktritt anzutreten. Der Weg zurück ist gar nicht so einfach der hat stellenweise sehr steil und rutschig ist. Direkt vor uns liegt sich ein junger Mann auf die Nase und überschlägt sich zweimal und wird nur von seinem Foto Rucksack aufgehalten. Gut das wir Stöcke dabei haben – im Hotel natürlich, wo sonst.

Direkt neben dem Lavafluss blühen bereits wieder Blumen.

Wieder unten im Tal bleiben wir stehen und bewundern die Formen, die die Lava hervorgebracht hat. Wir werden noch lernen durch die Form der Lava auf die Fließgeschwindigkeit und Hitze Rückschlüsse zu ziehen.

Nach gut 1 Stunde sind wir wieder am Auto und obwohl wir eine tolle Restaurant Reklame gesehen haben, fahren wir doch direkt ins Hotel und fallen ins Bett. Morgen verlassen wir Reykjavik und hoffen auf ein Hubschrauberflug. Auf jeden Fall habe ich mein Bauchgefühl beruhigt und es zumindest geschafft, den Vulkan zu sehen.

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