Der Wecker klingelt um 6 Uhr. Ich habe ganz gut geschlafen, und heute geht es mir wesentlich besser als gestern. Also – der Tag kann kommen! Aber erst mal müssen wir das Zimmer lüften – da man das Fenster nicht öffnen kann, eben durch die Tür.
Wir frühstücken im Frühstücksraum, es gibt das übliche Motelfrühstück. Irgendwie vermisse ich das dann in Deutschland wieder, auch wenn ich es irgendwann im Urlaub über habe.
Wir kontrollieren noch einmal unsere Fototaschen, denn heute haben wir ein Highlight vor: eine Fototour durch den Upper Antelope Canyon. Diese hatte ich schon von zu Hause aus reserviert und die Kreditkartennummer hinterlegt. Wichtig ist, dass jeder ein Stativ dabei hat, da man ohne Stativ nicht an der Fototour teilnehmen darf – allerdings darf man es zu den normalen Führungen natürlich NICHT mitnehmen.
Wir fahren also zu adventurousantelope und ich bezahle unsere Touren. Eigentlich war ja der Grand Canyon Flug ein Geschenk für Frank, also brauche ich ein Neues – und schenke ihm nun die Fototour und noch ein Essen in Las Vegas. Wir müssen beide unsere Kameras und Stative vorzeigen, danach dürfen wir uns noch unter das Sonnensegel setzen. Dort treffen wir ein Pärchen aus Phoenix, allerdings nimmt nur er an der Tour teil. Am Tag vorher waren sie im Lower Antelope Canyon und sind noch immer ganz begeistert.
Zuerst fahren wir also nur zu dritt in den Rattlesnake Canyon, der schon in Sichtweite des Eingangs zum Antelope liegt. Wir bekommen eine knappe Stunde Zeit zum Fotografieren. Ich packe die Sony auf das Stativ und hänge mir die Fuji um den Hals – die Sony mit Weitwinkelobjektiv, die Fuji mit einem 18-55. Die Bilder sind nun aus beiden Kameras.
Da liegt mein Mann auf dem Boden….Wie sagte Opa immer? Kleine Kinder, die spielen sind gesund – Große können heiraten
Aber der Blick lohnt sich (nein, ICH hab da nienimmernienicht auf dem Boden gelegen…
hier geht es wieder hoch..
Wir werden pünktlich wieder abgeholt, diesmal ist der Jeep viel voller.
Wir werden zum Eingang des UAC gefahren und bekommen einen Schnellkurs in Fotografie. Die Guides geben in einem Wahnsinnstempo eine Menge Tipps und Verhaltensregeln. Sie werden im Canyon eine Linie in den Sand zeichnen – dahinter hocken sich mit eingefahrenen Stativbeinen die Weitwinkelfotografen, die Normal- und Telefotografierer stellen sich dahinter. Die Stative müssen ganz genau ineinander geschachtelt werden, so dass wir möglichst wenig Platz wegnehmen. Natürlich geht das Fotografieren dann auf Zeit – wir bekommen genau eine Minute.
Und dann geht es in den Canyon, wir stellen uns auf oder hocken uns hin, werden millimetergenau ausgerichtet, die störenden Touris aus dem Bild gehalten, der Guide verschwindet hinter einer Ecke und los geht es: „Photographers – one Minute!“ Und schon rattern die Verschlüsse los, bzw. öffnen sich für Langzeitbelichtungen.Nach 40 Sekunden dann schallt es aus der Ecke: „Photographers – last shot!“. Und 18 Sekunden später: „I am coming back now“
Dann wird die location gewechselt (20 m weiter) und die Kameras und Stative wieder neu ausgerichtet. Und das Ganze wieder von vorne, der Guide hätte sich auch gut bei der Bundeswehr, Navy oder als Lehrer gemacht.
Die anderen Gruppenmitglieder sind bestimmt ganz nett, aber wir haben
keine Zeit, mit ihnen zu reden. Weit kommen wir nicht in den Canyon, da
er kurz nach dem Eingang enger wird und ja auch noch andere Touristen
gleichzeitig geführt werden. So gehen wir immer wieder brav zum Eingang
zurück, um andere Gruppen vorbei zu lassen.
Diese Fotos hat bestimmt niemand sonst.
Als wir aus dem Canyon kommen und in den Jeep steigen wollen, bekommen wir noch eine „Surprise“: einen unbekannteren Canyon ohne viele Leute und 30 Minuten Zeit.
Zufälligerweise genau so wie ein Freund von uns, der im Mai hier war. Sachen gibt’s…
Wir knipsen noch ein wenig ganz entspannt.
Zurück am Startpunkt steigen wir ins Auto und fahren zurück Richtung Motel.
Nach kurzer Zeit geht die Motorwarnleuchte an – Sh*t
Also telefonieren wir vom Motel aus mit der Mietwagenfirma. Eventuell bekommen wir morgen einen Austauschwagen in St. George – na toll, wir wollen zwar in Richtung Springdale, aber so weit eigentlich nicht. Um auf Nummer sicher zu gehen, würden wir dies aber machen.
Wir fahren zur Marina am Lake Powell, trinken dort einen Kaffee, schauen uns den Andenkenshop an und gehen ein bisschen spazieren.
Wir versuchen, etwas später am Overlook zu sein, um die Rotfärbung auf den Steinen einfangen zu können.
Es ist wunderschön hier oben, und so setzen wir uns auf eine Bank und genießen einfach nur. Eine Bank weiter wird eine junge Dame von ihrem Freund in allen möglichen Posen abgelichtet. Es lebe Instagram!
Danach holen wir uns bei Walmart einen Salat zum Abendessen und finden an der Kasse ein USB-C Kabel. Sehr gut, nun kann ich auch direkt in der Fuji einen Akku laden. Wir jagen noch ein paar Caches in der Umgebung und finden dabei diese Stelle.
Ein ehemaliger Autofriedhof, ein sich verändernder Bachlauf – und schon ein Motiv!
Manchmal hat man eben Glück (und eine Kamera dabei – mit viel Glück sogar die DSLR – hier dann das Handy).
Das mag ich so am Geocachen: man findet immer mal wieder skurrile oder interessante Orte, die man sonst nie gesehen hätte.
Als wir zurück zum Hotel kommen, parken wir auf der Rückseite. Auf dem Weg zur Tür übersehe ich eine Stufe und rutsche ganz blöd ab – zum Glück passiert weiter nichts, obwohl ich die Arme voll mit Kamera, Handy und iPad habe. Dennoch bin ich erst mal zitterig, aber das gibt sich.
Da die Wagenlampe immer noch leuchtet, hoffen wir auf einen Tausch morgen – schauen wir mal….