Um 05:30 Uhr klingelte der Wecker – das machte aber nix, denn ich war bereits seit viertel nach drei wach. Ich glaub, im nächsten Urlaub packe ich Schlaftabletten ein….
Zum Sonnenaufgang hatten wir uns den Yavapai Point ausgesucht. Als wir dort ankamen, war es schon so richtig, richtig voll. Und das 20 Minuten vor Sonnenaufgang. Normalerweise kommt es ja vor, dass Menschen, die mit Handy fotografieren, zusammenrücken oder sich hintereinander stellen – nicht so in unserem Fall. Frank blieb ein bisschen neben dem Aussichtspunkt, während ich versuchte, in dem umzäunten Bereich weiter vorne mein Stativ aufzubauen. Das gelang mir zwar auch, aber wie gesagt – Rücksichtnahme gab es hier leider nicht. Ganz vorn standen zwei Amis mit einem Handy, die Platz für drei einnahmen, daneben ein Herr mit Stativ, der sich lustig hin und her bewegt ohne mal abzuklären, ob er mir oder den anderen dadurch in den Weg kam. Und dazwischen tobten schreiende Kinder herum.
Dennoch war es eine wahnsinnig schöne Lichtstimmung, auch wenn es anfangs nicht so aussah.
Die Wolken gaben allerdings Anlass zur Hoffnung…
Und tatsächlich, die Wolken und Steine färbten sich rötlich. Das Schattenspiel war umwerfend.
Ich war noch immer etwas enttäuscht, da ich mich kaum bewegen konnte, aber das Licht entschädigte schon dafür.
Um kurz nach acht waren wir wieder im Frühstücksraum der Yavapai Lodge und frühstückten.
Für Frank Toast, Eier und Hash Browns und für mich einen breakfast burrito – echt lecker!
Wir packten unsere Sachen zusammen und checkten aus. Danach holten wir im General Store Postkarten – und das wieder bei der traumhaften „deutschen“ Musik – irritierenderweise konnte ich fast alle Liedtexte mitsingen (und hatte einen Ohrwurm für den Rest des Tages).
Die Karten waren fix geschrieben und wurden dann auf das Postamt neben dem General Store gebracht – dort wurden sie liebevoll von Hand gestempelt. Super, so kann man den Grand Canyon Stempel erkennen – was die Empfänger der Karten mächtig gefreut hat, so als ehemalige Postler.
Um 9 Uhr machten wir uns auf den Weg Richtung Monument Valley, aber natürlich hielten wir erst mal noch an jedem Viewpoint, denn der Abschied fiel uns sehr schwer.
Richtung Osten lag immer mehr Schnee..
So langsam kam der Desert Watchtower in den Blick, wir waren also am letzten Viewpoint angelangt.
Wir kauften ein paar kleine Andenken in dem Shop (made in China Armbänder mit kleinen Traumfängern – sehr authentisch. Allerdings habe ich das erst später bemerkt)
Wir verließen den Grand Canyon und fuhren Richtung Monument Valley.
Kurz nach dem Grand Canyon kommt man an den Little Colorado Navajo Tribal Park. Wir fuhren einen Aussichtspunkt an – kostenlos, aber einige Verkaufsstände.
Der Weg zum Overlook zog sich ziemlich hin, am Ende ging es etwas bergauf. Dafür war die Aussicht – na ja, nicht so der Hit, wenn man gerade aus dem Grand Canyon kommt. Es wurde dafür allmählich wärmer.
Wir fuhren immer weiter, zwischendurch döste ich immer mal wieder ein, schließlich schlief ich nachts ja kaum. An der Kreuzung der 89 / 64 ist ein riesiger Kreisverkehr mit Läden, Restaurants und einer Tankstelle, das wirkte in der weiten, leeren Landschaft total überdimensioniert. In Kayenta haben wir getankt – und waren auch schon durch. Da würden mich keine 10 Pferde zum Übernachten hinkriegen.
Mein Handy, das als Navi „arbeitete“, produzierte ständig SIM – Kartenfehler – und meinte gerne, es sei mitten in Phoenix, Arizona. Zumindest, wenn es über CarPlay mit dem Auto verbunden war. Zog es nur den Strom aus dem USB – Outlet, konnte es sich richtig orientieren. Komische Sache, das.
Kurz vor dem Monument Valley sahen wir dann auch Pferde:
Um keine Zeit zu verlieren, fuhren wir direkt auf den Loop. Einchecken und Essen können wir später immer noch. Direkt vor uns fuhr eine sehr, sehr langsame Fahrerin – Himmel noch mal… Gas ist das Pedal rechts….
Wir nahmen natürlich jeden Viewpoint mit.
Der Loop ist echt nicht ohne zu befahren, es liegt Schlagloch an Schlagloch. Dazwischen dann Sandsteinplatten. Na immerhin meine Uhr hatte ihren Spaß, sie meldete recht schnell, dass ich mein Tagesziel erreicht hätte.
Nach ungefähr der Hälfte der Strecke juckte es mich ja immer stärker in den Fingern und Füßen, so dass wir die Plätze tauschten und ich nun fuhr – na also, das war ja direkt besser als auf dem Beifahrersitz!
Wieder am John Ford Point angekommen, stiegen wir aus und schauten uns um. Auch hier gab es wieder Schmuck,
Nun kommen die teuren Bilder – denn da hing ein Schild: Bild mit Indianer auf Pferd – 3$, Bild mit Indianer auf Pferd am John Ford Point 5$. Na, das nenne ich Geschäftssinn.
Da Frank ein paar Meter weiter war, bekamen wir nicht mit, dass der andere auch fotografierte, und so landeten 10 $ bei dem jungen Mann…
Leider wollte Frank keinen geführten Ritt durch das Monument Valley machen, und ohne ihn wollte ich dann auch nicht. Aber es bot sich die Möglichkeit, auch kurz auf das Pferd zu hüpfen und ein Bild machen zu lassen (Preise siehe oben…). Wir gaben ihm noch 2$ Trinkgeld und ich fragte ihn nach dem Namen des Pferdes. Darauf wurde er ziemlich redselig und erzählte Frank (ich saß ja oben und musste Juniper davon abhalten nach Hause gen Heu zu laufen), dass sie Juniper heißt, ein echter Mustang ist und im Wechsel mir einem anderen Pferd hier arbeitet. Da er bemerkte, dass ich zumindest rudimentäre Kenntnisse auf dem Pferderücken habe, durfte ich Juniper alleine daran hindern, wieder zurück zu traben – schließlich stand hier noch eine Horde Japanerinnen an….
Wir fuhren danach zum View und checkten ein. Dabei bekamen wir einige gute Angebote gemacht. Normalerweise kostet das Frühstück 15$, wenn man aber sofort einen Gutschein kauft, sind es nur noch 12$, da ja für Hotelgäste alles günstiger sei. Und es gab noch einen 20% Gutschein für den Souvenirshop.
Wir brachten erst mal unsere Sachen aufs Zimmer und gingen dann Richtung Fotospot für den Sonnenuntergang. Der ist direkt neben der Terrasse und bietet einen Superblick auf die Buttes in der untergehenden Sonne. Entsprechend voll war es, und natürlich mussten alle möglichen Leutchen herumturnen und sich auf den Steinen ablichten lassen…Mit dem Handy und Blitz vom Handy. Später im Restaurant bekamen wir dann mir, dass sie sich wunderten, warum denn die Mittens nicht mit auf dem Bild seien – ähhem.
Aber zum Glück hatten wir unsere Bilder da schon im Kasten.
Erst noch mit etwas Sonne…
…dann ohne.
Wir brachten dann unsere Kameras und Stative wieder aufs Zimmer und gingen Richtung Restaurant – allerdings mussten wir noch 30 Minuten auf einen Tisch warten. Die verbrachten wir dann im Souvenirladen. 2010 hatte ich in der Gegend einen bestimmten Kettenanhänger gesehen, den ich damals nicht gekauft habe, und seitdem unbedingt haben wollte – aber bisher hatte ich ihn nicht gesehen. Zum Glück gab es ihn im Souvenirshop. Allerdings blieb mir erst mal das Lächeln eingefroren im Gesicht kleben, als ich den Preis hörte: 150 Dollar sollte das gute Stück kosten. So viel wollte ich auf keinen Fall bezahlen. Aber es gingen ja noch 40% Sale runter (klebte einlaminiert an der Vitrine – war also nicht sehr kurzfristig…) und 20% Rabatt für Hotelgäste. Irgendwie kam die Dame auf 66$ – und dafür nahm ich sie auch mit. Noch mal wollte ich nicht 8 Jahre oder länger warten, und das Risiko sie unterwegs nicht mehr zu finden, war mir zu hoch.
Frank kaufte sich ein Monument – Valley Mousepad, unsere Magneten und ein Metallschild. In dem Moment ging auch der Buzzer zum Essen, und wir konnten ins Restaurant.
Nach langem Überlegen entschieden wir uns beide für die Navajo Burger. Die waren zwar ein wenig ungewöhnlich, da sie außen aus frittiertem Brot bestanden – aber echt lecker! Und eine ziemlich riesige Porton, ich habe nur einen dieser Burger geschafft. Schade, sehr schade.
Danach ging es ab ins Bett – morgen wartet der Sonnenaufgang, und es soll ja nicht so leicht sein, den richtigen Zeitpunkt zu finden….