Wir stehen an diesem Morgen früh auf. Das Wetter ist grau, die Wolken hängen tief, und es ist deutlich nebliger als an den Tagen zuvor. Bevor es richtig losgeht, fahren wir noch zu der kleinen Hofskirche in der Nähe. Wir schauen uns dort in Ruhe um, gehen über das Gelände und machen Fotos. Durch den Nebel wirkt alles noch einmal ruhiger und abgeschiedener als ohnehin schon.



Anschließend geht es weiter in Richtung Svartifoss, also der gleiche Parkplatz und Nationalpark wie gestern. Auf dem Schild steht, dass es „nur“ 1,2km sind.

Die Wanderung dorthin ist deutlich anstrengender und fühlt sich länger an, als wir es erwartet haben. Es geht stellenweise richtig steil bergauf, teilweise über viele Stufen, und zwischendurch sind wir über jede kleine Verschnaufpause froh.




Umso überraschender ist der Moment, als wir den Svartifoss plötzlich von oben sehen. Man nähert sich dem Wasserfall hier nicht zuerst von unten, sondern blickt von oben in die Schlucht hinein – ein Perspektivwechsel, der sich auch auf den Fotos gut zeigt.


Natürlich machen wir auch hier wieder viele Fotos. Gleichzeitig ärgern wir uns ein wenig über die zahlreichen Absperrgitter und die allgegenwärtigen Drohnenverbotsschilder. Die Gründe dafür sind nachvollziehbar, trotzdem bleibt der Gedanke, dass es schade ist, dass solche Regeln nötig sind, weil einige es einfach übertreiben. Mit etwas mehr Rücksicht ließe sich vieles entspannter handhaben.



Für den Rückweg nehmen wir nicht den direkten Weg, sondern gehen einen Umweg. Auch hier geht es zunächst noch einmal ordentlich stufenhoch, aber die Landschaft entschädigt dafür. Viel Grün, weite Blicke und diese typische Ruhe, die man in Island immer wieder erlebt.



Am Nachmittag können wir es nicht lassen und fahren noch einmal zum Jökulsárlón. Wir schauen uns um, hoffen auf den Sonnenuntergang und beobachten die Eisschollen, auf denen immer wieder Tiere vorbeiziehen. Unter der Brücke bewundern wir das große Gemälde mit dem bekannten Drohnenmotiv des Jökulsárlón – ein spannender Kontrast zur realen Landschaft. Danach geht es noch kurz zum Diamond Beach, bevor wir den Tag langsam ausklingen lassen.


Zum Abendessen fahren wir schließlich nach Höfn ins Pakkhús. Das Essen ist richtig gut, wenn auch – wie erwartet – nicht gerade günstig. Aber ab und zu muss man sich das im Urlaub einfach gönnen. Insgesamt ist es ein langer, abwechslungsreicher Tag mit viel Bewegung, beeindruckender Landschaft und genau der richtigen Mischung aus Natur, Fotografieren und Genießen.


