11.07.2021 Ein erstes Schnuppern mit dem Vatnajökull und ein langer Tag am Jökulsárlón

Der Morgen begann ganz unspektakulär – und trotzdem typisch für einen unserer Roadtrip: es ging zum Vatnajökull, nicht für eine Wanderung oder eine Gletscherzunge, sondern schlicht zum Waschen. Reisealltag eben. Während draußen der größte Gletscher Europas in aller Ruhe lag, drehten sich drinnen die Trommeln. Ein seltsamer, aber schöner Kontrast: brodelnde Waschmaschinen vor der Kulisse aus Eis, Bergen und weiter Landschaft. Wir blieben natürlich nicht bei der Waschmaschine, sondern sahen uns schon mal in dem Nationalpark um.

In Island gibt es bei weitem nicht so viele Waschmöglichkeiten wie auf einem Roadtrip z.B. in den USA, und bei unserer geplanten Reisedauer müssen wir halt ab und an mal waschen, stört uns auch nicht. Zuerst sahen wir uns im Visitorcenter um, aber da gab es bis auf zwei Patches nichts besonderes. Anschließend gingen wir Richtung Gletscher – die berühmte Wanderung hier kommt noch die Tage.

Es ist ziemlich bedrückend zu sehen, wo der Gletscher vor ein paar Jahren noch war und wie schnell er sich mittlerweile zurückzieht. An der Stelle, an der wir die Fotos gemacht haben war vor nicht allzu langer Zeit noch Eis.

Mit frischer Wäsche im Gepäck brachten wir alles zurück ins Hotel, packten die Rucksäcke neu und machten uns dann wieder auf den Weg zu dem Ort, der mich mehr als alles andere hier fasziniert hat und noch immer fasziniert – Jökulsárlón.

Zuerst gab es was zu futtern, da es schon recht spät war – aber nicht aus Versehen das Handsprit nehmen!
Wir wollten den Jökulsárlón noch näher erleben, deswegen wagten wir uns drauf.

Zuerst ging es nah an die Abbruchkante des Gletschers, es wurde mit jedem Meter noch kälter. Der Guide erzählte, dass sie jedes Jahr ein paar Minuten länger fahren müssen, um die Eismauer zu erreichen.

Das Eis ist absolut klar und mehrere tausend Jahre alt. Die hellblaue bzw. weiße Farbe hängt von der Dichte des Eises ab, es ist ja durch den Druck von oben wesentlich dichter gepackt als frischer Schnee oder Eis. 2022 war ich mit meiner Mutter in einem Hotel näher an der Gletscherlagune, da gab es dieses Eis an der Bar in die Getränke.

Nach der Tour wechseln wir den Ort – wir wollen zu einer weiteren Gletscherlagune, dem Fjallsárlón. Er ist nicht weit von hier und noch nicht so voll wie sein bekannter Bruder.

Wir spazieren ein bisschen an seinem Rand hoch und runter und genießen die Ruhe. Außerdem hat man von hier einen Blick auf den herzförmigen Gletscher.

Zu einem späten Mittagessen kehren wir hier in so einer Art Kantine ein, das Essen ist natürlich nicht günstig, aber dafür lecker und frisch.

So langsam wird es dunkel und wir hoffen auf einen schönen Sonnenuntergang am Jökulsarlon – aber leider zieht sich das Wetter zu. Also fahren wir zurück in unser Hotel und holen den fehlenden Schlaf von gestern nach.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert