Da wir heute die (fast schon obligatorischen) Fotos zum Sonnenaufgang an den Towers of the Virgin machen wollen, müssen wir wohl oder übel um 05.30 Uhr aufstehen. Schweren Herzens packen wir zusammen, was noch nicht im Koffer ist, und gehen um 06.30 Uhr frühstücken. Dieses Frühstück werden wir bestimmt nicht vermissen! Allerdings nutzen wir endlich auch mal Mehrweg-Becher, die haben wir uns gestern noch extra gekauft.
Heute retten wir also zwei Einweg-Becher und nehmen die Neuen voll mit in den Park.
Da so früh noch kein Bus fährt, nehmen wir das Auto und fahren um 7 Uhr los. Die Fotorucksäcke haben wir dabei, aber den Jahrespass vergessen. Wir wollen den fix noch aus dem Zimmer holen – da fällt uns auf, dass wir beide unsere Schlüsselkarte IM Zimmer haben. Na toll. Die Rezeption ist gerade nicht besetzt, also denken wir uns „no risk, no fun“ und setzen darauf, dass so früh noch kein Ranger am Parkeingang sitzen wird.
Und genau so ist es zum Glück auch!
Wir fahren bis zum Museum, parken und gehen einmal außen rum, um uns hinter dem Gebäude mit den Stativen hinzustellen. Kurz danach kommt noch ein Engländer, mit dem wir uns sehr angenehm unterhalten. Er selber erzählt, dass er eine geführte Tour zur white pocket vor sich habe – bei späteren Recherchen stelle ich fest, dass ich DAS auch gerne machen würde.
Aber nun erst mal die Fotos:
Ich weiss, dass sich diese Bilder nicht großartig unterscheiden, aber ich konnte mich nicht entscheiden.
Auf dem Weg zum Auto sehen wir tatsächlich Wildlife:
Wir sind traurig, da heute der letzte Tag, die letzten Minuten im Zion sind – meinem Lieblingspark. Und ich habe ja nun noch eine Rechnung offen, das nagt schon noch ganz ordentlich an mir.
Außerdem geht der Roadtrip allmählich zu Ende, es ist Donnerstag und übermorgen geht der Flieger zurück nach Düsseldorf.
An der „berühmten“ Brücke halten wir noch kurz, ich mache noch ein paar Bilder vom Watchman.
Wir lassen das Auto stehen und gehen eben zur Bushaltestelle. Am Court of the Patriarch steigen wir wieder aus – unglaublich, dass wir noch nie hier waren bei mittlerweile 4 Besuchen!
Wir schauen erst von dieser Straßenseite,
dann gehen wir rüber und ein Stück den Weg entlang, bis wir zu einer Brücke über den Virgin River kommen. Hier machen wir ein paar Bilder in beide Richtungen.
Zurück am Auto – muss noch ein Bild sein :
Nun geht es zum Parkeingang, wo wir das Schild noch mal fotografieren (und uns fotografieren lassen) und zusehen, wie die Sonne über die Berge klettert.
Zurück in Springdale packen wir unsere Sachen ins Auto, checken aus (nachdem wir Ersatzschlüssel bekommen haben) und fahren weiter.
Der Weg Richtung Las Vegas ist wunderschön.
Erst geht es durch genau die Art von Landschaft, die man sich unter „wild west“ vorstellt, danach folgt filigran aufgeschichteter Sandstein, der in Wüste mit ein paar Joshua Trees übergeht – quasi noch mal der Urlaub im Schnelldurchlauf. Las Vegas kündigt sich durch ein riesiges Air Force – Gelände und ein Gefängnis langsam an. Kurz vor der Stadt tauchen zuerst Reklametafeln auf – für Anwälte. Ich finde es total surreal, wie aus der Wüste plötzlich diese riesige Stadt auftaucht mit den großen Themenhotels. Ich bin fasziniert und abgestoßen zugleich. Dass diese Riesenstadt hier „fremd“ ist, sieht man von außen so richtig. Ich denke an den Wasserverbrauch und mir wird anders beim Gedanken daran, wie sich die umliegenden Dämme leeren. Aber ja, wir wissen dass wir auch unseren Teil dazu beitragen.
Unser erster Anlaufpunkt sind die Outlets im Norden. Mein Koffer geht noch immer nicht vernünftig zu, und für den Rückflug möchte ich schon, dass er schließt. Bei Samsonite erstehen wir also eine Kofferhülle aus einem sehr dehnbaren Material, das den Koffer komplett (außer den Griffen und Rollen) umschließt und so verhindert, dass der Reißverschluss aufgeht.
Nach einem kleinen Besuch bei Hilfiger (bei dem ich das WLAN nutze, um mich von meiner Mutter fernberaten zu lassen – und sie es nutzt, um sich Dinge von mir mitbringen zu lassen, die sie selber aussucht) esse ich endlich einen Käsekuchen in der Cheesecake-Factory. Damit hat sich das Thema „Mittagessen“ erst mal erledigt. Frank nimmt die Buffalo Chicken Stripes (was das für ein Tier wohl ist?)
Wir fahren zu unserem Hotel „Main Street Station“an der Fremont Street – das war wesentlich günstiger als die Hotels am Strip oder drum herum. Es hat eine Menge Charme, ist aber ziemlich abgewohnt. Nach dem Einchecken machen wir uns auf den Weg zum Red Rock Canyon – auch hier waren wir noch nie. Der Weg sollte eigentlich in 30 Minuten zu schaffen sein, aber wir geraten in einen Stau und brauchen so wesentlich länger. Nach einer Weile sehen wir auch warum: Die Polizei hat einen Wagen aufgehalten, der Mann liegt auf dem Boden und wird von den Polizisten dort gerade in Handschellen gelegt, die Frau sitzt verletzt am Rand des Highways. Wir haben leider später nicht mehr rausbekommen, was hier passiert ist.
Es ist schon recht spät, als wir den Red Rock Canyon erreichen, fahren aber dennoch fast jeden Viewpoint ab.
Dass es so nah an Las Vegas noch so einen tollen Statepark gibt – Wahnsinn! Beim nächsten Besuch werden wir hier wohl mal in Ruhe wandern.
Allmählich geht die Sonne unter – irgendwo hinter den Felsen liegt Las Vegas, völlig unvorstellbar.
Als es dunkel ist, fahren wir zurück. Ich möchte mir noch Make-Up bei bare minerals besorgen, aber in der Fashion Show Mall gibt es den Laden nicht mehr. Also gehe ich zu Sephora – wo alle Mitarbeiter passend zu Halloween geschminkt sind. Ich traue mich nicht, um ein Foto zu bitten.
Also gehen wir wieder und schlendern noch ein wenig herum.
Irgendwie haben wir beide keine Lust mehr auf viele Fotos, nach der Natur vorhin ist der Kontrast zu groß.
Zu Abend essen wir bei uns im Hotel – das Essen war wirklich lecker, aber die Bedienung echt langsam und der Tisch klebte – bäh.
Gegen 23 Uhr sind wir wieder auf dem Zimmer und ich mache ein Foto vom Bett aus